Es hat bestimmt jeder schon einmal erlebt, der mit dem Auto in den Urlaub zum Beispiel an die Ostsee oder die Nordsee gefahren ist: Da will man entspannt und voller Vorfreude losfahren und am liebsten direkt am Urlaubs-Ziel ankommen, doch dann wird die Fahrt zur Probe für starke Nerven. Nach kilometerlangen Stau-Qualen ist die Laune schon ordentlich im Keller.
Für Menschen, die bei Flensburg und an der Ostsee an der dänischen Grenze unterwegs sind, sind lange Staus keine Seltenheit. Anwohnern und Pendlern platzte jetzt der Kragen…
Ostsee: Auch Polizisten haben es satt
Urlaube in Dänemark sind beliebt. Campingplätze und Ferienunterkünfte sind quasi ausgebucht. Es ist voller als noch vor der Pandemie, berichtet der „SHZ“. Die Küsten-Orte seien voller als gewöhnlich. Doch das Grenzland bei Flensburg versinke dadurch in ein Stauchaos. Südlich zur Grenze zu Dänemark lösen Grenzkontrollen der dänischen Polizei lange Staus aus.
Innerhalb von 57 Monaten habe es 9.097 Strafanzeigen gegeben, meldet die dänische Polizei. Die meisten davon seien durch Drogenfahrten zustandegekommen. Danach kämen Verstöße gegen das Passgesetz.
Rund um die Uhr kontrollieren Beamte die besonders stark genutzten Grenzübergänge zu Dänemark. Damit die Autos die Schrittgeschwindigkeit einhalten, befinden sich vor den Grenzen Bodenschwellen auf den Straßen. Deshalb staue es sich weit zurück. Allerdings werden Urlauber dann oft gar nicht kontrolliert, obwohl sie vor den Grenzen so lange im Stau standen.
Diese Orte sind bei einen Besuch an der Ostsee empfehlenswert:
- Eckernförde
- Fehmarn
- Kellenhusen
- Grömitz
- Scharbeutz
- Timmendorfer Strand
- Travemünde
- Boltenhagen
- Kühlungsborn
- Ueckermünde
Eine dänische Zeitung berichtet, dass Polizeibeamte zwangsversetzt werden, damit es genügend Personal an den Grenzposten gebe. Freiwillig melde sich niemand mehr, denn auch sie zweifeln an der Effektivität der Kontrollen.
Von dänischer Seite gebe es aktuell aber keine Anzeichen, die Kontrollen zu beenden. Doch es werden erste Meinungen mehrerer Politiker bekannt, die sich dafür aussprechen, die Kontrollen besser umzusetzen, berichtet der „SHZ“.
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Ostsee: „Immer das gleiche Chaos!“
Nicht nur Beamte, auch Anwohner haben jetzt genug. „Stell dir vor: Deine Einfahrt, dein Weg zur Arbeit ist mehrere Tage zugeparkt“, schreibt SSW-Bundestagspolitiker Stefan Seidler auf Twitter. „Durch die dänischen Grenzkontrollen gibt es Stau bis vor die Haustüren. Schluss damit!“, heißt es weiter. Stefan Seidler fordert einen fließenden Verkehr vor den Grenzen. Er bekommt viel Zuspruch.
Seidler hat nun einen Brief an die dänische Botschaft geschrieben, wie „Der Nordschleswiger“ berichtet. Darin spricht er auch die wirtschaftlichen Folgen der Staus an. Diese hätten auch auf Pendler und den Warenverkehr große Auswirkungen.
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Er findet es längst überfällig, dass die deutsche und die dänische Seite eine gemeinsame Lösung suchen.
Nicht nur für Anwohner, sondern auch für alle Urlauber könnte das ein Aufatmen und weniger Stress auf dem Weg in den langersehnten Ostsee-Urlaub bedeuten.