Dass Udo Lindenberg zu seiner Meinung steht und diese kundtut, wenn er es für angemessen hält, ist nichts Neues. Vor allem in der Musik des Hamburger Sängers wird das immer wieder deutlich.
Doch diesmal ist Udo Lindenberg möglicherweise einen Schritt zu weit gegangen und muss mit einer satten Strafe rechnen.
Udo Lindenberg zeigt Stinkefinger
Am 7. September ernannte Hamburg den Panikrocker zum Ehrenbürger. Vor rund 50 Jahren sei er in die Hansestadt gekommen, berichtete Lindenberg in seiner Dankesrede vor den Bürgerschaftsabgeordneten im Rathaus. „Ich kam getrampt, ich hatte 100 Mark in der Tasche, hatte ’n Paar Trommelstöcke mit, hatte ’n kleinen Flachmann in der Tasche, so das Nötigste“, erzählte er gerührt.
Bürgermeister Peter Tschentscher habe ihn als Ehrenbürger der Stadt vorgeschlagen. Die Bürgerschaft stimmte letztlich mit großer Mehrheit zu. „Danke euch“, sagte Lindenberg brav.
Mehr Promi-News aus Hamburg: Ina Müller: Heftige Nachrichten von der Hamburgerin – es geht um „Inas Nacht“
Hamburg versprach dem Musiker damals „Toleranz und Freiheit“. Doch die Meinung mancher zählte für Lindenberg am Tag der Ehrung eher wenig: Udo zeigte dem stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Fraktion, Alexander Wolf, während dessen Rede den Stinkefinger. Ob der Ausdruck der Ablehnung ihm als Person, seiner politischen Einstellung oder der Tatsache geschuldet war, dass Wolf lieber Uwe Seeler († 85) als Ehrenbürger ernannt hätte, bleibt vorerst Interpretations-Sache.
LKA ermittelt gegen Udo Lindenberg
Alexander Wolf hatte gegen den Wahl-Hamburger Udo Lindenberg nach der Veranstaltung umgehend online Anzeige erstattet. Der Beweis für Lindenbergs Verhalten ist nicht von der Hand zu weisen. Die Veranstaltung wurde mitgefilmt und Udo Lindenbergs linker Mittelfinger auf der Aufzeichnung eindeutig zu erkennen. Das LKA sei deshalb zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich bei der Gestik des Musikers um öffentliche Beleidigung gegenüber Wolf handele. Das berichtet die „Bild“.
Das ist Udo Lindenberg:
- Udo Gerhard Lindenberg wurde am 17. Mai 1946 in Gronau (Westfalen) geboren
- Sein Markenzeichen sind der Hut, die dunkle Brille und natürlich die markante Stimme
- In seinen ersten Hamburg-Jahren lebte Udo Lindenberg in einer Wohngemeinschaft u.a. mit Marius Müller-Westernhagen und Otto Waalkes zusammen
Für Taten wie diese liegt das Strafmaß bei einer Geldstrafe und einer Freiheitsstraße von bis zu drei Jahren. Laut des Berichts müsse Udo Lindenberg aufgrund seiner Prominenz mit einer Geldstrafe von rund 20.000 Euro rechnen.
Seine Anhänger hatten hingegen kein Problem mit der Aktion: „Respekt zum Mittelfinger in der Bürgerschaft nach rechts! Udo, du bist und bleibst ein Mensch mit Haltung“, heißt es auf Instagram. Oder: „Danke lieber Udo, dass Du den Gratlern von der AfD auch noch deinen Mittelfinger gezeigt hast.“