Seit mehr als 20 Jahren ist Schauspielerin Sarah Masuch (44) auf dem Bildschirm präsent. Das Repertoire der Hamburgerin reicht von Rollen im Großstadtstadtrevier, Tatort, Lindenstraße bis hin zur ARD-Telenovela „Rote Rosen“. Dort hat sie im März dieses Jahres angeheuert und spielt zurzeit die Anette Roth, Inhaberin der Spedition Roth, und beste Freundin der aktuellen „Roten Rose“, die immer die Heldin der jeweiligen Staffel ist.
Demnächst übernimmt Sarah Masuch aus Hamburg sogar die Hauptrolle. Warum sie sich als erste „Schwarze rote Rose“ bezeichnet, erklärt die Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen im Gespräch mit MOIN.DE.
Hamburg: „vielfarbige Gesellschaft“
Warum bezeichnen Sie sich als „schwarze rote Rose“?
Statistisch gesehen ist das erstmal eine Tatsache. Ich bin nicht engagiert worden, weil man eine „Schwarze Rose“ haben wollte, sondern weil die Produktion das Interesse an mir hatte und das Vertrauen in mich gesetzt hat, dass ich diese Rolle gut spielen kann.
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Haben Sie eine Message?
Ich bin die erste Rose, die nicht weiß ist. Es kommt in der breitgefächerten, deutschen Realität an, dass wir eine vielfarbige Gesellschaft sind. Zuvor hatte ich über sieben Jahre lang in der „Lindenstraße“ eine Ärztin gespielt, die zufällig schwarz war. Das war einfach so. Nicht weiße Menschen sind ein Teil dieser Gesellschaft. Ich hatte schon zu Beginn meiner Karriere viel Glück, wurde vom Deutschen Schauspielhaus engagiert und wurde unabhängig von meiner Hautfarbe für unterschiedliche Rollen besetzt. Das war damals schon sehr modern.
Sie haben neben Ihrer Schauspielkunst noch weitere Talente.
Ich spiele Klavier und Klarinette und bin mehrsprachig, weil ich es liebe, Sprachen zu lernen. Schon in der Schule waren es meine liebsten Fächer. Dort habe ich englisch, spanisch und französisch gelernt. Jetzt lerne ich noch polnisch, weil mein dementer Ziehvater, bei dem ich aufgewachsen bin, von zwei polnischen Frauen betreut wird. Eine von ihnen spricht nicht so gut deutsch. Da dachte ich, wir machen einen Austausch. Ich bringe ihr deutsch bei und sie spricht mit mir polnisch. Dadurch wurde meine Freude am Sprachen lernen neu erweckt. Mir Schritt für Schritt das Denken, die Grammatik und das Vokabular einer anderen Sprache anzueignen und Sprichwörter auszutauschen, bringt mir unheimlich viel Spaß und fasziniert mich zugleich.
Das ist Sarah Masuch:
- Sarah Masuch wuchs als Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen im Stadtteil Wellingsbüttel auf.
- Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie an der Bayerischen Theaterakademie in München.
- 1997 bekam sie ihre erste Rolle und wurde später als Dr. Iris Brooks in der „Lindenstraße“ bekannt.
- Sie lebt mit ihrem Mann, einem Rechtsanwalt, und den gemeinsamen zwei Kindern in Eimsbüttel.
Hamburg: Rolle nur auf eine Staffel ausgelegt
Wie schaffen Sie das alles? Sie sind Mutter von zwei Kindern, Ihr Mann ist Rechtsanwalt, alle leben in Hamburg. Aber Sie drehen in Lüneburg.
Ich habe eine kleine Wohnung in Lüneburg, wo „Rote Rosen“ gedreht wird. Dort lebe ich von Montag bis Freitag. Wir drehen täglich von 8.30 bis 19.30 Uhr. Ich habe diesbezüglich einen sehr tollen Mann. Er hat sich von Anfang an, als unsere Kinder noch klein waren, sehr eingebracht. Darauf bin ich stolz, dass er es so gut wuppt. Inzwischen sind unsere Kinder nicht mehr klein. Unser Sohn ist 13, unsere Tochter 18.
Was ist denn an „Rote Rosen“ so toll, dass Sie es dafür in Kauf nehmen, ihre Familie nur am Wochenende zu sehen?
Ich übe sehr, sehr gern meinen Beruf aus. Deshalb sind wir Schauspieler dazu bereit, vieles auf uns zu nehmen. Ich bin glücklich darüber, dass ich in Lüneburg viel spielen und auch immer wieder neu lernen kann. Wir haben ein außergewöhnlich nettes Team. Hier herrscht ein ganz freundlicher und warmer Umgangston. Zudem ist Lüneburg eine zauberhafte, kleine Stadt.
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Wie lang haben Sie sich vertraglich verpflichtet?
Ich bin noch für die nächste Staffel engagiert. Die endet Ende Juli 2023. Die Rolle ist immer so angelegt, dass ihre Geschichte innerhalb der Staffel zu Ende erzählt wird und man sich ins Happy End verabschiedet. Es kommt vor, dass man hier und da nochmal auftaucht, weil es irgendwelche Verbindungen gibt.