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Ostsee: Echte Gefahr im Meer – Naturschützer vor Fehmarn im Einsatz

Vor der Insel Fehmarn kämpfen Naturschützer aktiv gegen eine ernsthafte Gefahr in der Ostsee.

Ostsee
© Georg Wendt/dpa

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Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Sie sind eine Bedrohung für Meerestiere: Fischernetze verfangen sich an Wracks und werden so zur Gefahr für Fische oder Schweinswale. Der WWF hat den sogenannten Geisternetzen aus Kunststoff seit Jahren den Kampf angesagt. 

Mit prominenter Unterstützung setzt der WWF seinen Einsatz gegen sogenannte Geisternetze fort. Am Samstag (16. September) war Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gemeinsam mit Vertretern der Organisation und Berufstauchern auf der Ostsee unterwegs, um im Fehmarnbelt ein Netz zu bergen, letztlich scheiterte der Versuch jedoch.

Ostsee: Naturschützer vor Fehmarn im Einsatz

„Es ist uns heute leider nicht gelungen, das Netz an Bord zu bringen. Die Strömung war sehr stark und das Netz schwer zu erreichen“, sagte WWF-Vorstand Heike Vesper der Deutschen Presse-Agentur.

Die Organisation hat seit 2015 nach eigenen Angaben bereits mehr als 26 Tonnen Schlepp- und Stellnetze geborgen – in Fischereigebieten der Ostsee von Usedom bis hoch zur Flensburger Förde. Das Netz im Fehmarnbelt sei mit einer Boje markiert worden, sagte Vesper. „Beim nächsten Versuch sollte es einfacher sein.“ Der Versuch habe gezeigt, wie kompliziert „Geisternetz“-Bergungen sein könnten.

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Bundesumweltministerin Lemke macht sich stark für mehr Anstrengungen bei der Bergung von „Geisternetzen“ aus dem Meer. „Angesichts der Größe des Problems kann es keine Dauerlösung sein, dass Ehrenamtliche diese Arbeit verrichten, finanziert über Umweltorganisationen“, sagte Lemke der dpa. „Bei den Geisternetzen werden wir im Rahmen des globalen Plastikabkommens eine Lösung finden müssen, die die Verursacher stärker in die Haftung nimmt.“ Es könne nicht dauerhaft gesellschaftliche Aufgabe sein, den Müll aufzuräumen auf See. Die Verursacher des Plastikmülls müssten mit in die Pflicht genommen werden.

Nach Ansicht Lemkes könnten auch Mittel aus dem europäischen Fischereifonds genutzt werden, um „Geisternetze“ zu bergen. „Wir hatten auf europäischer Ebene bereits Littering-Initiativen, die dafür eben auch öffentliches Geld zur Verfügung gestellt haben.“ Deutschland werde noch einer internationalen Initiative beitreten, die das Thema „Geisternetze“ angehe. „Das ist kein deutsches oder europäisches, sondern ein globales Problem.“ Deshalb setze sie sich dafür ein, das Thema „Geisternetze“ in ein globales Plastikabkommen aufzunehmen.

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Ostsee
Steffi Lemke (l, Bündnis 90/Die Grünen), Bundesumweltministerin, steht im Fehmarnbelt an Bord der „Noorsupply“ während ein Taucher an Bor geholt wird. Lemke fuhr mit dem WWF auf See und machte bei der versuchten Bergung eines Geisternetzes aus der Ostsee mit. Foto: Georg Wendt/dpa

Als „Geisternetze“ werden herrenlose Fischernetze bezeichnet, die beim Fischfang beispielsweise an Wracks oder Steinen am Meeresgrund hängen blieben. „Die Bergung von „Geisternetzen“ muss staatliche Aufgabe von Bund und Ländern werden“, sagte Vesper. Dringend nötig sei ein Amtsauftrag zur Bergung für Schiffe des Bundes und der Länder. „Viele dieser Schiffe und Crews verfügen über die nötige Sonartechnik, Hebekräne und qualifizierte Taucher.“ Trotzdem blieben entdeckte Netze am Meeresgrund liegen, weil behördlichen Schiffen das Mandat für die Bergung fehle.

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Lemke betonte, „dass die Politik weltweit auf dieses Thema immer stärker aufmerksam gemacht wird, das ist Verdienst von Umweltorganisationen auf der ganzen Welt“. Bis zu 50 Prozent des gesamten Plastikmülls im Meer stammten aus früheren Fischereigeräten, seien es Netze, Leinen oder sogenannte Dolly Ropes. Das sind Scheuerfäden, die oft beim Fischen verwendet werden.

„Ich habe als Bundesumweltministerin die Initiative ergriffen für ein europaweites Verbot von ‚Dolly Ropes‘, weil Umweltbundesamt und Thünen-Institut gemeinsam mit Fischern Alternativen entwickelt haben“, sagte Lemke. Fischerinnen und Fischer könnten künftig auf diese schädlichen Einträge ins Meer verzichten. Zudem finanziere der Bund bereits eine vom WWF entwickelte App mit. Die Ghost Diver App soll helfen, Netze besser zu entdecken und leichter zu bergen.


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Der WWF sieht aber auch an Land Handlungsbedarf. „Es muss eine durchgehende Entsorgungsstruktur für Fischereigerät in den Fischereihäfen aller Küstenbundesländer organisiert werden“, sagte Vesper. Derzeit existieren entsprechende Sammelcontainer nur in schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Häfen, nicht aber in Mecklenburg-Vorpommern. (dpa)