Sylt, einst Luxusparadies, heute Fast-Fashion-Oase? Auf Deutschlands beliebtester Insel ist zurzeit ganz schön was los. In der Westerländer Innenstadt öffnen seit Februar fünf neue Geschäfte ihre Türen und lösen damit eine hitzige Debatte aus.
Während Stadt und Unternehmer frischen Wind auf Sylt wittern, sehen viele Stammgäste und Einheimische bereits den Untergang der Inselkultur kommen.
Massenware-Wahnsinn auf Sylt
Die Meldung klingt zunächst harmlos. Fünf neue Läden sollen die Westerländer Innenstadt beleben. Vom Streetwear-Shop Syltsneaker über die dänische Modekette Only bis hin zum amerikanischen Modegiganten Guess, wie der „shz“ berichtet. Hinzu kommt die charmante Blumerei Binzer mit selbst gebundenen Sträußen, sowie Lamprecht Fashion Sylt mit Damenmode und Kosmetik.
Doch der Aufschrei über die neuen Geschäfte auf Sylt ließ nicht lange auf sich warten. „Shopping ist auch nicht alles“, schreibt ein Nutzer. „Shopping und Fresstempel – offensichtlich trifft das den Nerv des Mainstreams, was die Anforderungen an einen Urlaub angeht. ‚Elitär‘ ist daran nichts, rein gar nichts. Die Insel ist (fast) komplett verramscht […]“, wettert ein Anderer. „Geld frisst auch auf Sylt immer mehr Hirn“, meint auch ein weiterer Kommentator.
+++Sylt schafft sich ab – wer fährt eigentlich noch gerne auf die Insel?+++
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Dabei ist der neue Shopping-Mix eigentlich eine Reaktion auf die Sorgen der Inselwirtschaft. Denn Sylt kämpft mit sinkender Besucherfrequenz außerhalb der Hauptsaison und mangelnder Kaufkraft trotz voller Straßen. Mit Vielfalt will man nun gegensteuern.