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Nordsee: Krabben-Krise – Jetzt spricht ein Fischer Klartext „Haben nicht überfischt!“

Krabben-Krise an der Nordsee! Strenge Fangbeschränkungen, leere Netze, steigende Preise – Fischer schlagen Alarm!

© IMAGO / blickwinkel

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Es ist ein Schock für viele: Die Regale sind leer, die Preise für ein Krabbenbrötchen steigen, und die Fischer an der Nordsee blicken auf schwierige Zeiten. Doch eines stellt ein Krabbenfischer klar: „Wir haben die Krabben nicht überfischt.“

Schuld an der aktuellen Flaute sei unter anderem eine regelrechte Invasion von Wittlingen – kleine Raubfische, die sich im letzten Jahr über die Bestände der Nordseekrabbe hergemacht haben. Doch als wäre das nicht genug, gibt es jetzt auch noch strenge Einschränkungen durch das MSC-Nachhaltigkeitslabel, das den Fischern an der Nordsee die Fangzeiten halbiert hat.

Nordsee: Meere sind kein Discounter

Nur noch 36 statt 72 Stunden dürfen die Fischer raus – und das inklusive der Zeit, die sie brauchen, um überhaupt zu den Fanggründen zu kommen. Währenddessen wundern sich viele Verbraucher, warum Krabben plötzlich so teuer sind. Die Antwort ist einfach: wenig Fang und hohe Nachfrage. Im Netz gibt es aber viel Verständnis: „Unsere Meere sind nun mal kein Lidl, Kaufland & Co.“ Andere kommentieren: „Besser so, als gar keine Krabben.“

Und was sagt das MSC-Nachhaltigkeitslabel dazu? Die Organisation bestätigt auf Nachfrage: „Ja, das ist korrekt. Der MSC-Umweltstandard verlangt von zertifizierten Fischereien, ihre Fangmengen an die Größe des befischten Bestands anzupassen.“ Auch der Klimawandel spiele eine Rolle: „Der Krabbenbestand in der Nordsee ist derzeit in keinem guten Zustand – unter anderem eine Folge der Veränderungen im Ökosystem.“

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Nordsee: Weitere Beschränkungen

Die Fischerei muss also die Fangzeiten und Fangmengen reduzieren, damit sich der Bestand in der Nordsee erholen kann. Doch für die Krabbenfischer ist das ein harter Schlag – nach einem ohnehin schlechten Jahr 2024. Und die Auflagen gehen noch weiter: Vergrößerung der Maschenweiten, Anbringung von Sortiergittern, Einschränkungen in bestimmten Arealen – all das gehört zum Managementplan, so MSC.

Klingt sinnvoll, doch für die Fischer bedeutet es noch weniger Fang und noch mehr Verluste. Hält sich der Bestand nicht an die erhoffte schnelle Erholung, könnten noch härtere Maßnahmen drohen – bis hin zum Verlust der MSC-Zertifizierung. Das würde bedeuten: kein Nachhaltigkeitssiegel mehr, kein Zugang zu großen Märkten und noch mehr Unsicherheit für die Fischer an der Nordsee.


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Das MSC sieht das anders: „Wir wissen und bedauern, dass die aktuelle Situation eine große ökonomische Herausforderung darstellt. Dennoch sind Maßnahmen wie die aktuelle Fangmengenreduzierung unumgänglich“ – im Interesse der Umwelt und der Fischerei selbst, die ja nicht am eigenen Ast sägen will.

Die Fischer hoffen nun auf wärmere Temperaturen, damit sich die Bestände schneller regenerieren. Das MSC fordert Verbraucher auf, höhere Preise in Kauf zu nehmen: „Nachhaltigkeit ist leider oft nicht zu Aktionspreisen machbar.“ Doch ob die Kunden das mitmachen? Am Ende bleibt die Hoffnung, dass sich die Bestände in der Nordsee erholen…