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Nordsee: Hier gibt’s Strandkörbe aus Plastikmüll! Die Entwicklung war eine Herausforderung

Müll mit Aussicht: Auf Spiekeroog sitzen Nordsee-Urlauber jetzt auf recyceltem Klinik-Plastik.

© IMAGO/localpic

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Auf der Nordsee-Insel Spiekeroog gibt es diesen Sommer besondere Sitzgelegenheiten für Urlauber: Strandkörbe aus recyceltem Plastik.

Die sechs neuen Modelle bestehen zum Teil aus Kunststoffabfällen aus der Medizinbranche. Sie fallen optisch kaum auf – und sorgen dennoch für viel Gesprächsstoff unter den Nordsee-Gästen.

Öko-Strandkörbe erobern die Nordsee

„Die gibt es bisher nur bei uns“, sagt Nadine Weber, Projektkoordinatorin für Nachhaltigkeit bei der Nordseebad Spiekeroog GmbH gegenüber „Bild“. Viele Nordsee-Urlauber reagieren begeistert: „Ganz viele Gäste wünschen sich explizit in einem grünen Strandkorb zu sitzen.“ Nachhaltigkeit kommt am Strand gut an.

Die neuen Körbe erkennt man am grün-weißen Polster. Der Rest bleibt klassisch und fügt sich in die Umgebung ein. Fußbänke und Holzteile bestehen aus heimischem Holz. Das Material ist chemiefrei behandelt, komplett biozidfrei – ein echter Beitrag zum Umweltschutz an der Nordsee. Einfach war die Entwicklung aber nicht.

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Sturmerprobt am Nordsee-Strand

„Die haben mir alle eine Absage erteilt“, erzählt Weber über erste Anfragen bei Herstellern gegenüber „Bild“. Auch der erste Holz-Prototyp hielt den Wetterbedingungen an der Nordsee nicht stand. „Der ist umgefallen und war kaputt.“ Der Wind machte kurzen Prozess mit der Idee.

Die Lösung kam aus Polen: recycelter, wetterfester Kunststoff, kombiniert mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Der erste neue Korb überstand sogar den harten Nordseewinter. Damit war klar: Die Idee funktioniert – auch unter rauen Bedingungen. Ein ökologisches Konzept mit Zukunftspotenzial.


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Seit April stehen die sechs Testkörbe am Strand von Spiekeroog in Niedersachsen. Sie halten Familienpicknicks und Sandstürmen problemlos stand. Wenn alles gut läuft, kommen bald weitere Modelle dazu. So könnten alte Körbe Stück für Stück ersetzt werden – ganz im Sinne der Nordsee-Natur.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.