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„Illegales“ Camping-Klo – Ostsee-Gäste fürchten „Angriff auf die Ost-Kultur“

Ein Klo auf Rügen könnte zum Verhängnis für einen ganzen Camping-Platz werden. Behörden fordern den gesamten Rückbau.

© IMAGO / anemel

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Es sollte nur ein kleines, stilles Örtchen sein, doch ausgerechnet das wird nun zum großen Aufreger auf der Ostsee-Insel Rügen. Im Ferienpark Bakenberg, wo Urlauber zwischen Plattenbauten und Bungalows eine Reise zurück in die DDR erleben, herrscht Unruhe.

Der Grund ist ein altes, renoviertes Toilettenhäuschen, dass ins Visier der Bauaufsicht gerät und damit einen ganzen Campingplatz in Gefahr bringt.

Klo ohne Erlaubnis: Es droht das Aus für Kult-Campingplatz an der Ostsee

Wer den Bakenberg besucht, erwartet keine Luxushotels oder Infinity-Pools, sondern Charme, Charakter und ganz viel Ost-Nostalgie. Doch was für viele wie eine liebevolle Zeitreise wirkt, könnte bald Geschichte sein und das ausgerechnet wegen eines Klos. Das Sanitärgebäude war einst Teil der originalen DDR-Infrastruktur des Platzes, doch zuletzt war es in einem desolaten Zustand.

Das Klo auf dem Ostsee-Camping-Platz war dreckig, marode und schlicht unbenutzbar. Für Platzbetreiber Candy Dassler war klar, so kann es nicht weitergehen. Also wurde das Häuschen in Eigenregie renoviert, mit frischem Anstrich, neuen Sanitäranlagen und dem festen Willen, den historischen Charakter zu bewahren. Doch die Bauaufsicht an der Ostsee sieht das anders. Sie wirft Dassler vor, die Sanierung ohne Genehmigung durchgeführt zu haben.

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Ostsee Camping-Platz erlebt Bürokratie-Horror: Verbotenes Klo auf Rügen

Wie „ntv“ berichtet heißt es in einem offiziellen Schreiben der Kreisverwaltung: „Eine entsprechende erforderliche Baugenehmigung für den Neubau dieses Camping-Sanitärgebäudes ist weder beantragt noch erteilt worden.“ Damit widerspreche das Gebäude öffentlich-rechtlichen Vorschriften und sei im schlimmsten Fall sogar rückbaupflichtig. Für Inhaber Dassler ein Schock. „Ich würde mir wünschen, dass die Behörde mit Augenmaß vorgeht“, sagt er im Gespräch mit „ntv“. Auch die Gäste sind mehr als schockiert. „Dass so etwas an einem Stück Bürokratie scheitert, ist einfach absurd“, sagt ein Stammgast im Gespräch mit „ntv“. Und er ist nicht allein mit seiner Meinung.


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In Gesprächen auf dem Camping-Platz ist von „Wahnsinn“, „Kleinkrieg“ und sogar einem „Angriff auf die Ost-Kultur“ die Rede. Doch die Realität sieht düster aus. Sollte das Gericht die Einschätzung der Behörde bestätigen, droht nicht nur die Schließung des Klohäuschens, sondern des gesamten Ferienparks. Denn ohne funktionierende sanitäre Anlagen sei der Betrieb unzulässig. Im schlimmsten Fall müsse der Platz sogar vollständig zurückgebaut werden. Das sorgt nicht nur bei dem Betreiber, sondern auch bei den Gästen für Entsetzen. Viele kommen seit Jahren auf den Bakenberg, gerade weil er so ist, wie er ist, urig, authentisch, ein bisschen aus der Zeit gefallen.