Immer wieder gehen in Hamburg in den letzten Wochen Tausende Menschen auf die Straße, um zu demonstrieren. Es sind Impfkritiker mit Angst vor medizinisch nachgewiesen sehr sicheren Impfstoffen, Maßnahmengegner und/oder gar Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker, die sich längst vom rationalen und empathischen Denken verabschiedet haben.
Was die Protestler in Hamburg wie auch in anderen Städten eint, ist, dass sie nicht viel von Regeln halten, um die Weiterverbreitung des gefährlichen Coronavirus einzudämmen. Am letzten Samstag trugen entgegen der Aufforderungen der Veranstalter viele Teilnehmer keine Masken und missachteten Abstandsregelungen.
Hamburg: Bündnis ruft zu Gegenprotest auf
In Hamburg werden aktuell 366 Personen mit Coronainfektion stationär in den Krankenhäusern versorgt, 84 davon kämpfen auf der Intensivstation um ihr Leben. Da der Inzidenzwert immer weiter stark ansteigt, ist davon auszugehen, dass es in nächster Zeit noch mehr werden.
Bei dem Protestmarsch in Hamburg am Samstag waren knapp 14.000 Menschen zugegen. Einen Tag später hat ein breites Bündnis für den nächsten Samstag (15. Januar) zu einem Gegenprotest aufgerufen.
Der Aufruf sei bereits von 80 Organisationen wie Fridays for Future, dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Uni Hamburg oder der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie zahlreichen Einzelpersonen unterschrieben worden, teilte das Hamburger Bündnis gegen Rechts am Sonntag mit.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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„Impfverweigerung und Verschwörungsdenken lösen die Krise nicht, sondern verschärfen sie“, heißt es darin. Dagegen solle ein solidarisches Zeichen gesetzt werden.
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Die Demonstration am vergangenen Samstag bewegte sich unter dem Motto „Das Maß ist voll. Hände weg von unseren Kindern“ von der Kunsthalle aus durch die Hamburger Innenstadt. Bei mehr als 20 Personen besteht laut Polizei der Verdacht, dass sie bei Kontrollen falsche Atteste vorlegten. Gegen sie seien Strafverfahren eingeleitet worden.
Hamburg: Video sorgt für Aufsehen
Angemeldete Gegendemonstrationen gab es nicht. Vereinzelt waren am Straßenrand aber Schilder mit „Impfen rettet Leben“ oder „Keine Macht den Schwurblern“ zu lesen.
Die Polizei war mit knapp 700 Beamten im Einsatz. Größere Zwischenfälle gab es nicht. Eine Frau habe aber einen Davidstern mit der Aufschrift „ungeimpft“ an der Kleidung getragen, teilte die Polizei mit. Gegen sie seien Ermittlungen wegen Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet worden.
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In den Tagen darauf machte ein Video aus dem Gängeviertel die Runde. Als der Protestmarsch dort vorbeizog, wurde aus den Häusern laute Zirkusmusik gespielt, um die Demonstranten zu verhöhnen.
Der überwiegende Teil des Hamburger Protestes ist nach Angaben des Landesamtes für Verfassungsschutz nicht extremistisch. Unter den Versammlungsteilnehmern gebe es aber auch Reichsbürger und Rechtsextremisten. Man werde die Entwicklung aufmerksam beobachten und die Botschaften genau registrieren, hieß es.
Bereits im Dezember waren Tausende Impfgegnerinnen und Impfgegner in Hamburg auf die Straße gegangen. Am dritten Adventssamstag waren es laut Polizei mehr als 8.000. Die Organisatoren hatten von rund 15.000 gesprochen.
Hamburg als „Hauptstadt der Bewegung“
Dass Hamburg mit den Großdemos der Corona-Maßnahmen-Gegner in den vergangenen Wochen „zur Hauptstadt der Bewegung“ werden konnte, liege auch an der nachsichtigen Politik der Verantwortlichen, kritisierte das Bündnis gegen Rechts.
Die Aufmärsche seien von den Sicherheitsbehörden durchweg als „bürgerlich“ charakterisiert und rechte Einflussversuche heruntergespielt worden.
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„Wir wollen mit unserer Demonstration und darüber hinaus ein deutliches und solidarisches Zeichen setzen, dass Verschwörungserzählungen, die Antisemitismus und anti-asiatischen Rassismus befeuern und unsere Gesellschaft destabilisieren, keine Lösung ist“, sagte Karla Fux vom Hamburger Bündnis gegen Rechts. (dpa/rg)