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Hamburg: Politiker wird heftig kritisiert, weil er diese kruden Aussagen verbreitete – „Absolut widerwärtig“

Hamburg: Politiker wird heftig kritisiert, weil er diese kruden Aussagen verbreitete – „Absolut widerwärtig“

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Ein Politiker aus Hamburg machte sehr irritierende Aussagen zur Lage in Afghanistan. Foto: picture alliance/dpa/XinHua, Screenshot Twitter (Montage MOIN.DE)

Die Bilder aus Afghanistan sind schrecklich. Die Taliban haben nach dem Abzug westlicher Truppen innerhalb kurzer Zeit das Land unter ihre Kontrolle gebracht. Ortskräfte, die beispielsweise für westliche Medien oder Armeen als Übersetzer gearbeitet haben, bangen um ihr Leben. Tausende Menschen wollen fliehen. Videos zeigen Panik am Flughafen Kabul. Menschen klammern sich aus Not und Verzweiflung an Flugzeugen fest, die evakuieren. Krude Aussagen, die jetzt aus Hamburg kommen, wirken vor diesem Hintergrund umso verstörender.

Sie stammen von Bijan T., offenbar Mitglied der Linken in Hamburg. Die Partei jedenfalls hat reagiert.

Hamburg: „Von den Taliban bestraft“

Der freie Journalist David Peters hat Screenshots des inzwischen gelöschten Facebook-Beitrags bei Twitter geteilt. T. hat demnach bei Facebook geschrieben, dass das afghanische Volk jetzt „seine Freiheit und Souveränität“ zurückhabe und sich „in stabilen politischen Verhältnissen“ nun endlich an den Aufbau der Wirtschaft machen könne. Angesichts der Unterdrückung, die unter der Herrschaft der Taliban insbesondere Frauen und Minderheiten erwarten, sind diese Aussagen mehr als irritierend.

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Das Gleiche gilt für die Sätze, die zum Umgang mit Ortskräften in Afghanistan zu lesen sind:

„Selbstverständlich ist den Taliban nur zu raten, großmütig mit den Kollaborateuren umzugehen, die als Übersetzer etc. mit Nato-Truppen zusammengearbeitet haben. Diese Leute öffentlich hinzurichten wäre für die Internationale Anerkennung der neuen Regierung nur schädlich und könnte Sanktionen zur Folge haben. Andererseits muss man aber auch sagen, dass in vielen Ländern der Welt noch heute die Todesstrafe auf Landesverrat gilt und es daher auch völlig nachvollziehbar wäre, wenn die Kollaborateure nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren von den Taliban bestraft würden.“

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Zum Tod von Bundeswehrsoldaten heißt es in den Screenshots: „Ich gratuliere dem afghanischen Volk zu seinem Sieg über die ausländischen Besatzer (insbesondere zu jedem einzelnen der 37 von ihnen eliminierten Bundeswehrsoldaten) und wünsche ihnen eine blühende Zukunft in Frieden und Freiheit!“

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Bei Twitter hagelt es dafür heftige Kritik. Sich über den Tod von 37 Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zu freuen, sei „einfach ekelhaft“, der junge Mann „auf einer Wellenlänge“ mit den Taliban, ist zu lesen.

Auch von Die Linke kommt laute Kritik. „Die Freude über den militärischen Sieg der Taliban in Afghanistan ist zynisch und dumm“, schreibt Ralf Droschel, Pressesprecher der Hamburger Linksfraktion, auf Anfrage von MOIN.DE. Die Linke verurteile diesen inzwischen gelöschten Beitrag von T. natürlich.

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„Wir sind zutiefst besorgt über die Lage in Afghanistan und sind solidarisch mit all den Menschen, die jetzt dort in akuter Lebensgefahr sind – etwa, weil sie die Bundeswehr und Hilfsorganisationen unterstützt hatten. Wir fordern eine Luftbrücke – die Bundesregierung muss alles tun, um diesen Menschen zu helfen.“

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Die Aussagen über den Tod deutscher Soldaten nennt Dorschel „absolut widerwärtig“. T. spreche in keiner Funktion für Die Linke Hamburg oder ihre Gliederungen, mittlerweile stehe ein Parteiausschlussverfahren an. Die Partei hat dazu inzwischen auch einen Tweet veröffentlicht:

MOIN.DE hatte versucht, T. auf verschiedenen Kanälen zu erreichen. Er schrieb schließlich, dass er kein Mitglied der Partei Die Linke Hamburg sei. Es könne daher auch kein Parteiausschlussverfahren geben. Er schreibt von „falschen Behauptungen“, er habe keine Häme über den Tod deutscher Soldaten verbreitet.

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2019 war T. zur Europawahl für die Linke angetreten. Aus dem selben Jahr sowie aus dem vergangenen gibt es Interviews von „Russia Today“ mit ihm, in dem er als Linke-Politiker bezeichnet wird. Im Internet finden sich noch weitere Angaben über sein politisches Engagement. Auf seinem Facebook-Profilfoto sitzt T. an einem Tisch mit der Aufschrift „Die Linke“. Die Partei schrieb im Februar dieses Jahres bei Twitter über seine Bewerbungsrede für den Posten des Bundesgeschäftsführers. (kbm)