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Hamburg: ESC-Legende Peter Urban mit Peinlich-Moment! Das wird er nie vergessen

Die ESC-Legende Peter Urban moderiert den European Song Contest für die ARD zum letzten Mal. Im Interview plaudert er aus dem Nähkästchen.

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Eine ESC-Fernsehübertragung ohne die vertraute Stimme von NDR-Legende Peter Urban (75) kann man sich nicht mehr vorstellen. Und doch ist er in diesem Jahr zum letzten Mal dabei.

Ebenfalls aus Hamburg beim ESC am Start ist auch unsere deutsche ESC-Hoffnung, „Lord of the Lost“. Bis zum Finale am 13. Mai in Liverpool hat „Mister Grand Prix“ viel zu tun, denn neben den Vorbereitungen für England und den zahlreichen Interview-Anfragen promotet er auch sein neues Buch „On Air: Erinnerungen an mein Leben mit der Musik“, das diese Woche herauskommt. Aber für MOIN.DE nahm sich Peter Urban trotzdem gern Zeit.

Hamburg: Peter Urban zum letzten Mal beim ESC

Mit welchem Gefühl gehst Du in Deine letzte ESC-Sendung?

Peter Urban: Das ist eine Mischung aus Vorfreude und Wehmut. Vorfreude, endlich nach zwei Jahren Pandemie wieder direkt am Austragungsort am Start zu sein. Wehmut und ein trauriges Gefühl, weil es das letzte Mal sein wird. Da hab’ ich dann schon eine Träne im Auge.

Gönnst Du Dir beim letzten Mal etwas Besonderes?

Vorher bestimmt nicht (lacht). Aber hinterher gibt’s dieses Mal ein sehr schönes Glas, ich weiß nur noch nicht was. Wobei mir ein Champagner lieber wäre, als ein Bier. Den brauche ich allein schon, um den Stress und das Adrenalin abzubauen. Vor der Sendung habe ich noch nie Rituale gehabt, deshalb dann auch nicht beim letzten Mal.

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Wenn Du an all die Jahre ESC denkst, welche Begebenheit fällt Dir spontan ein?

Mein Interview mit Lena nach ihrem Sieg im Jahr 2010. Sie wartete auf der Bühne, und ich musste nach den dreieinhalb Stunden Sendung völlig fertig und verschwitzt aus meiner Kabine zu ihr hasten. Ich war frisch operiert und nicht gut zu Fuß. Seit 2010 musste ich zehn Hüftoperationen über mich ergehen lassen mit vier Hüftgelenkwechsel. Beim ESC muss man immer viel herumlaufen. Die wenigsten Hallen haben Aufzüge. Plötzlich stand ich vor die Bühne, aber die hatte keine Treppe. Da musste ich hochgezogen werden. Ich sah auf dem Kopf aus wie Tante Erna und stand neben dieser hübschen, strahlenden Siegerin. Sie hat aber ganz süß darauf reagiert und meinte: Du zitterst ja. Mir war’s trotzdem peinlich.

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Hamburg: Peter Urban tippt das deutsche Abschneiden

Wie gefällt Dir unsere ESC-Hoffnung „Lord of the Lost“ mit ihrem Metal-Beitrag „Blood & Glitter“?

Ich finde die wirklich grandios. Ein sehr guter, deutscher Teilnehmer, weil die Band etwas anderes anbietet. Auch vom Sound her ist das eine sehr schöne Abwechslung. Auf jeden Fall wird diese Band auffallen. Deshalb denke ich, dass sie eine bessere Platzierung bekommt, als die, die wir in den letzten Jahren erreicht haben. Zudem gibt’s in diesem Jahr nicht so viele Rock-Nummern. Deutschland hat gute Chancen. Meine Prognose: Wir schneiden mindestens im zweiten Drittel ab.

Auf wen freust Du Dich sonst noch besonders?

Ich kenne noch nicht alle, finde aber den österreichischen Beitrag sehr lustig. Zwei Sängerinnen, Teya und Salena, singen über eine Schreibmaschine einen ganz witzigen Song. Das Problem ist, dass man das Stück vorher nur aus dem Video kennt. Man weiß noch nicht, wie die Teilnehmer auf der Bühne wirken. Meine Freude kommt dann durch, wenn ich in der Halle die Performance auf der Bühne sehe.

Was machst Du nach dem ESC?

Dann fangen die Lesungen für mein druckfrisches Buch „On Air“ an. Es gibt schon neun Termine. In Hamburg ist vorerst nur der 7. Juni um 20 Uhr in der Cantatekirche in Duvenstedt bestätigt. Ich habe so etwas noch nie gemacht, vor Leuten zu lesen. Bin ganz gespannt. Danach werde ich in unserem wunderbaren Garten durchatmen. Weil meine beiden Kinder nicht mehr zur Schule gehen, muss ich ja nicht im Juni oder Juli verreisen.

Hamburg: So steht Peter Urban inzwischen zu „Ikke Hüftgold“

Rückblickend auf Deine Jahrzehnte lange Laufbahn, gibt’s ein Highlight?

Bruce Springsteen 1981 im CCH. Es war sein erstes Konzert in Europa. Nach dem Gig gab’s einen Journalisten-Empfang. Da holt mich seine Managerin und sagt, ich solle mal mitkommen. Wir gehen hinter die Bühne. Ich sitze in einer kleinen Garderobe. Plötzlich kommt Springsteen rein, mit nacktem Oberkörper. Total verschwitzt wie ein Arbeiter nach der Schicht. Nach seiner Show hatte er sich gerade mit Massage-Öl den Rücken eingerieben, und so redete er mit mir. Oder Keith Richards, wie er da mit seiner Flasche Bourbon sitzt, die am Ende des Gesprächs halb leer war. Er hatte mir alles ehrlich erzählt, von Drogen-Eskapaden über die Eifersüchteleien zwischen ihm und Mick Jagger.


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Und welche war Deine schlimmste Begegnung mit einem Musiker?

Da gab es keine. Entweder ich hatte Glück, oder ich habe sie verdrängt. Etwas eigentümlich war allerdings mein Interview mit George Michael. Der wirkte entfernt und unpersönlich. Das war wirklich ganz komisch.

Wie bewertest Du im Nachhinein den Konflikt mit „Ikke Hüftgold“, der zuletzt durch die Medien ging?

„Ich habe nichts gegen Hüftgold, jeder kann und soll die Musik machen und hören, die er mag. Ich habe nur gesagt, dass ich lieber mit einem Act zum ESC fahre, der eine bessere Platzierung für Deutschland als in den letzten Jahren erreichen kann, und nicht mit einem, der international keine Chance hat. Und daher habe ich mich über den Sieg von Lord of the Lost gefreut.

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