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Hamburg: HIER leben die Menschen alles andere als normal! „Stehen noch am Anfang“

Hamburg: HIER leben die Menschen alles andere als normal! „Stehen noch am Anfang“

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Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Lilleby-Gründer Oliver Victor wohnt selbst in einer Tiny-House-Lok in der Nähe von Hamburg. Foto: privat

Sie sind preisgünstig, praktisch zu handhaben, stehen an tollen Plätzen und sehen gut aus – Tiny Houses. Ein neuer Trend macht sich rund um Hamburg breit.

Auch die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen (39) wohnt in so einem Mini-Häuschen in der Nähe der Hansestadt Hamburg, wie sie kürzlich im Interview mit dem „Stern“ verriet. „Vergangenes Jahr habe ich mich extrem verkleinert und bin in ein Tiny House gezogen“, sagte sie. „Weil es nur 47 Quadratmeter misst, musste ich mich von einem Großteil meiner Sachen trennen. Das hatte etwas unglaublich Befreiendes.“

Hamburg: Immer mehr Menschen ziehen um

Zwischen 30.000 und 60.000 Euro muss man derzeit für einfache Tiny Houses anlegen, um sich ein großes Stück Freiheit auf kleinem Raum zu kaufen. Das kann man zum Beispiel in Lilleby bei Hollenbek in der Nähe des Schaalsees verwirklichen. Das Örtchen liegt 50 Autominuten von Hamburg entfernt.

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Geländebetreiber Oliver Victor erklärt MOIN.DE, was an Tiny Houses so sexy ist: „Es handelt sich um eine ganz neue Wohnform, der eine Überlegung vorausgeht: Kaufe ich mir ein teures Wohnhaus, das ich womöglich finanzieren lassen muss und hänge auf einer Stelle fest? Oder miete ich mir eine Wohnung, ohne mich zu verschulden, ohne zu wissen, ob ich irgendwann ausziehen muss? Obendrein ärgere ich mich jeden Monat über die hohe Miete. Dazwischen liegt das Tiny House, das mir alle Freiheiten erlaubt.“

Denn das kauft oder baut man, ohne sich festzulegen, wo es für immer verbleibt. „Man mietet nur den Platz, auf dem das Tiny House stehen soll“, erklärt Oliver Victor weiter. „Wenn einem der Ort irgendwann nicht mehr zusagt oder man beruflich umziehen muss, dann nimmt man sein kleines Haus einfach mit und stellt es woanders auf.“

Hamburg: Das Tiny House und seine Vorteile

Das setzt natürlich voraus, dass es dafür genehmigte Flächen gibt. „Solche Wohnkonzepte stehen ja noch am Anfang. Ich bin quasi einer der Vorreiter“, erklärt Victor. „Mit dem Projekt bin ich erst seit über einem Jahr am Start und musste vorher alle Genehmigungen einholen. Das war aber nicht schwierig.“

Bei ihm ist Platz für 15 Personen. Es wohnen bisher nur Berufstätige dort, die auch die Gemeinschaft Gleichgesinnter mögen. „Man hat die anderen in Sichtweite und kennt sich per du“, erzählt Oliver Victor weiter.

Gemeinschaftsgefühl in der Nähe von Hamburg

„Es gibt viele Gemeinsamkeiten wie Freizeitaktivitäten. Man ist schnell mit dem Fahrrad am See und kann baden. Manche werkeln auch zusammen und reparieren etwas.“ Mit dem Wohnen wie in einer WG hat es aber eher nichts zu tun, denn jeder kann sich in seine eigenen vier Wände zurückziehen.

Die Nachfrage ist nicht nur bei Naturliebhabern groß. Tiny Houses eignen sich auch für ältere Leute, die sich von ihrer knappen Rente eine schöne Wohnung in der Großstadt nicht mehr leisten können. Auch bei jungen Paaren, die ebenfalls Probleme mit zu hohen Mieten haben und gern nachhaltig leben möchten, liegen sie im Trend.

Sie werden auch Mikro-Häuser, Cabins oder Smart Houses genannt und können aus Stein, Holz oder Metall gebaut werden. Ganz neue Beton-Modelle entstehen gerade aus 3D-Druckern. Die Käufer müssen sich nur für die Umgebung entscheiden, wo der „Druckauftrag“ hingeliefert werden soll.

Hamburg: Tiny Houses sind meist idyllisch gelegen

Ganz idyllisch liegt die kleine Siedlung „Elborado“ in der Nähe von Bleckede direkt am Elbradweg. Auch Campingplatz-Betreiber wie in Güster bieten Flächen zum Aufstellen der Mini-Häuser an oder vermieten sogar welche. Wer dort einziehen will, muss vorher klären, ob dort nur in der Sommersaison oder ganzjährig gewohnt werden darf.

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Interessenten, die auf Nummer Sicher gehen wollen, sollten sich schon mal in Itzstedt umsehen. Dort kann ab November auf Dauer eingezogen werden. Oder bei Stade. Da hat die Verwaltung gerade eine neue Fläche am Ortsrand freigegeben, um eine Tiny-Siedlung zu ermöglichen. Ebenso am Rand von Bad Segeberg. Dort ist auch eine ganz neue Siedlung für Minihäuschen und Herbergen an der Straße Bornwischen in Planung.

Ob es mit der Umsetzung klappt, ist von vielen Faktoren abhängig. Die Häuschen, die weder über eine Unterkellerung noch über einen Dachboden verfügen, müssen ans Stromnetz, Wasser und die Kanalisation angeschlossen werden können.

Deshalb wurde gerade der Bebauungsplan für die vorgesehene Fläche angepasst. Wenn alles glattläuft, dann kann es voraussichtlich Ende des Jahres in Winnetous Nachbarschaft bei Bad Segeberg losgehen.