Carmen Rupp ist seit drei Jahren Busfahrerin im Hamburger Verkehrsbund (HVV). Die Frau aus Hamburg erlebt in ihrem Job sehr viel Kurioses. So staunte sie an einem Wintermorgen nicht schlecht, als plötzlich ein Partygänger ohne Schuhe einsteigen wollte (>>> Hier geht es zur ganzen Geschichte).
Heute muss sie lachen, wenn sie sich an die Geschichte erinnert. Doch über eine andere Sache ist ihr gar nicht nach Lachen zumute. Wenn sie im Straßenverkehr in Hamburg unterwegs ist, stressen sie vor allem rücksichtslose Verkehrsteilnehmer.
Hamburg: Hochbahn-Fahrerin ist von IHNEN sehr genervt
„Um es mal vorsichtig auszudrücken: Mich nervt vor allem der Autofahrer, der die Verkehrsregeln beim Fahren plötzlich vergessen hat“, sagt Carmen im MOIN.DE-Gespräch.
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Die Busfahrerin kann es manchmal nicht glauben, wie gefährlich andere Verkehrsteilnehmer auf den Hamburger Straßen fahren. Das sind aber auch nicht nur immer die Autofahrer oder die Taxifahrer.
„Da gibt es welche, die dann einfach reinscheren, auf unseren Busspuren oder in den Halteverboten parken. Die nerven mich extrem. Auch die Radfahrer, die nicht aufpassen und auf die wir extrem Rücksicht nehmen müssen.“
Hamburg: „Da muss man schon mal dazwischen gehen“
Und wie ist es mit den Fahrgästen? Zwar gibt es hin und wieder Diskussionen mit ihnen, aber „mich persönlich nerven die Fahrgäste nie.“
Doch untereinander gibt es Zoff. Was die meisten Reisenden besonders störe, sei die Umstellung von Stoff- auf OP-Masken. „Es gibt unter den Fahrgästen viele Meinungsverschiedenheiten, wo es auch mal laut wird. Da muss man dann auch schon mal dazwischen gehen und fragen, ob alles in Ordnung ist“, erzählt die Busfahrerin.
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Daten und Fakten zum HVV:
- umfasst das Hamburger Stadtgebiet und umliegende Gebiete in Schleswig-Holstein und Niedersachsen
- Zum Angebot des HVV zählen auch vier U-Bahn-Linien (betrieben von der Hamburger Hochbahn AG) und sechs S-Bahn-Linien (betrieben von der S-Bahn Hamburg GmbH)
- ist mit rund 4.500 Fahrzeugen im Einsatz
- befördert laut eigenen Angaben rund 2,6 Millionen Fahrgäste am Tag
- Es gibt 10.184 Haltestellen im Verbundgebiet
- 763 Linien werden betrieben
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Das sei ihr erst neulich wieder passiert. „Dann war das aber auch wieder schnell runtergekocht.“
Nichtsdestotrotz seien Fahrgäste, die keine Maske tragen wollen, die Ausnahme, erzählt die Hochbahnfahrerin im Gespräch mit MOIN.DE: „Viele wissen auch, dass die Regeln nicht vom HVV sind, sondern Gesetze von der Regierung sind. Da können wir ja nichts für.“
Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe rechnen: 40 Euro müssen Fahrgäste zahlen, die sich nicht an die geltende Maskenpflicht in den Bussen und Bahnen der Hochbahn halten oder die Mund-Nasen-Bedeckung nicht korrekt tragen.
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In diesen schwierigen Zeiten sorgt sich das Unternehmen um die Gesundheit der Fahrer und Fahrerinnen. „Wir haben FFP-Masken bekommen, da bin ich auch froh drüber und habe keine Ängste selber Corona zu bekommen“, sagt Carmen Rupp.
Hamburg: Unternehmen kümmert sich um die Fahrer
Während Taxifahrer Fuat aus Hamburg mit Existenzängsten zu kämpfen hat (>>> Hier geht es zur ganzen Geschichte), sieht es bei Carmen Rupp anders aus.
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Die Busfahrerin ist froh, dass die öffentlichen Verkehrsmittel trotz der Pandemie ständig fahren. „Wir sind täglich da und fahren auch täglich, das ist auch gut so“. Existenzängste, wie sie viele wegen Corona gerade durchmachen, habe sie glücklicherweise nicht.