Mit dieser Neuerung will der HVV es Menschen in Hamburg eigentlich leichter machen, Busse und Bahnen zu nutzen.
Ab Oktober 2022 soll eine Guthabenkarte, die HVV Prepaid Card, Bargeld in den öffentlichen Verkehrsmittel in Hamburg ersetzen. Doch die Meinungen darüber sind geteilt.
Hamburg: HVV führt Guthabenkarte ein
Zunächst die Fakten: An über 1.000 Verkaufsstellen, zum Beispiel im Supermarkt, am Kiosk, in der Servicestelle, einem Tankstellenshop oder an einem der neuen Fahrkartenautomaten der Hochbahn soll die HVV Prepaid Card erhältlich sein.
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Daten und Fakten zum HVV:
- wurde am 29. November 1965 gegründet
- umfasst das Hamburger Stadtgebiet und umliegende Gebiete in Schleswig-Holstein und Niedersachsen
- Zum Angebot des HVV zählen auch vier U-Bahn-Linien (betrieben von der Hamburger Hochbahn AG) und sechs S-Bahn-Linien (betrieben von der S-Bahn Hamburg GmbH)
- ist mit rund 4.500 Fahrzeugen im Einsatz
- befördert laut eigenen Angaben rund 2,6 Millionen Fahrgäste am Tag
- Es gibt 10.184 Haltestellen im Verbundgebiet
- 763 Linien werden betrieben
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Die Guthabenkarte ist ein digitales Zahlungsmittel, für das kein Internet, Computer, Tablet oder Smartphone benötigt wird. So sollen auch Menschen, die kein Handy nutzen möchten, bequem ohne Bargeld Bus und Bahn fahren können.
Hamburg: Prepaid Card kann an rund 1.700 Stellen im HVV aufgeladen werden
Nach dem Kauf der Karte muss nur Guthaben ab fünf Euro aufgeladen werden. Das soll an rund 1.700 Stellen im HVV Gebiet möglich sein – neben den genannten Verkaufstellen auch an allen S-Bahn-, Metronom und DB-Regio-Stationen.
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Anschließend können Fahrgäste einfach Bus, U-Bahn, S-Bahn, A-Bahn, Regionalbahn oder Fähre feinsteigen und das Ticket elektronisch lösen. Das Wechselgeld entfällt ebenso wie das Papierticket.
Außerdem ist die HVV Prepaid Card nicht personenbezogen, sie kann also flexibel weitergegeben werden, zum Beispiel von den Eltern an Kinder oder von Gastgebern an Gäste. Auch sollen mehrere Menschen mit einer Karte fahren können.
HVV setzt auf zukunftsorientierte Lösung in Hamburg
Das neue bargeldlose Zahlungsmittel wird ab Oktober eingeführt. Danach soll es eine eineinhalbjährige „Übergangsphase“ geben, um das Bargeld in Bussen „überflüssig zu machen“, wie es in der Mitteilung des HVV heißt.
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Damit folgt man anderen europäischen Ländern wie Schweden, in denen elektronische Tickets (auf dem Handy oder als Prepaid-Karte) längst zum Alltäglichen dazu gehören. Auch die Stadt Mainz hat zum Beispiel schon Bargeld in Bussen abgeschafft.
Nicht alle in Hamburg von HVV-Neuerung überzeugt
Was zunächst nach einer vielversprechenden Neuerung klingt, überzeugt nicht alle Menschen in Hamburg. In den Sozialen Medien wird heftig darüber diskutiert. „Leider keine wirklich überzeugende Idee“ ist da zu lesen oder „Wer denkt sich so einen Mist eigentlich aus?“
Was auch auffällt: Es gibt noch sehr, sehr viele offene Fragen. Zum Beispiel, was passiert mit nicht genutztem Guthaben oder kann man sich dieses wieder auszahlen?
Für den HVV ist noch viel zu tun in Hamburg
Das Unternehmen hat also offensichtlich noch viel zu tun. Jedenfalls ist man bemüht, all die offenen Punkte zu klären. Das Guthaben verfalle nicht, auch wenn es länger nicht genutzt werde, heißt es vom HVV. Nicht genutztes Guthaben könne man sich an einer Servicestelle wieder auszahlen lassen.
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Ob die Menschen in Hamburg bis zur Einführung der HVV Prepaid Card im Oktober 2022 bzw. nach der Übergangsphase restlos überzeugt sein werden? Das muss die Zeit zeigen. (mk)