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Hamburg Jungfernstieg: Menschen gehen an bekanntem Lokal vorbei – und können Anblick nicht fassen

Über 91 Prozent beträgt der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland aktuell. Gerade ist also genug da, um für ein paar Wochen alle mit dem wichtigen Rohstoff zu versorgen. Bei einem noch heftigeren Kälteeinbruch geht es allerdings schneller. Die Mangellage besteht weiterhin. Großes Unverständnis schlug zuletzt einem sehr bekannten Restaurant in Hamburg am Jungfernstieg entgegen.Am Alex […]

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Hamburg, meine Perle

Warum die Stadt so einzigartig ist

Über 91 Prozent beträgt der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland aktuell. Gerade ist also genug da, um für ein paar Wochen alle mit dem wichtigen Rohstoff zu versorgen. Bei einem noch heftigeren Kälteeinbruch geht es allerdings schneller. Die Mangellage besteht weiterhin. Großes Unverständnis schlug zuletzt einem sehr bekannten Restaurant in Hamburg am Jungfernstieg entgegen.

Am Alex ist fast jeder Besucher der Hansestadt mindestens schon mal vorbeigegangen. Von früh morgens bis in die Nacht werden Gäste direkt an der Alster mit Frühstück, warmen Speisen und (alkoholischen) Getränken versorgt. Nicht selten ist das Restaurant am Jungfernstieg in Hamburg sehr gut besucht.

Heizpilze am Jungfernstieg in Hamburg

Viele Menschen machen es sich auch im Herbst noch draußen auf den Stühlen gemütlich. Bei der aktuellen Kälte ist das allerdings nicht die angenehmste Variante. Was kann da helfen?

Viele Lokale legen ihren Kunden Decken nach draußen. Um die Jacke kommt man dann aber trotzdem nicht herum. Was noch besser hilft: Heizpilze. Von denen stehen am Alex so einige.

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„Warum brennen jetzt gerade beim Alsterpavillon am Jungfernstieg in Hamburg eigentlich 23 Heizpilze bei 15 Grad und Sonnenschein #Gasmangellage“, heißt es in einem Twitter-Beitrag. Darunter entstand eine große Diskussion.


Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

Hamburg Jungfernstieg: Foto löst heftige Reaktionen aus

Es gab teilweise heftige Reaktionen. Die Restaurant-Gäste werden traurigerweise sogar beschimpft, das Nutzen von Heizpilzen als dumm und egoistisch bezeichnet. Ist die Aufregung vor dem Hintergrund der aktuellen „Gasmangellage“ wirklich berechtigt?

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Heizpilze werden oft mit Propangas („Flüssiggas“) betrieben. Ein Rohstoff, der in der Öl- und Gas-Industrie als Nebenprodukt entsteht. Manche sagen auch „Abfallprodukt“.

Bedeutet: Lokale mit Propan-Heizstrahlern nehmen kein herkömmliches Erdgas „weg“, das für gängige Heizungen genutzt werden könnte.

Hamburg: Blick auf die Terrasse des Alex am Jungfernstieg. Foto: MOIN.DE

Es gibt zwar auch Menschen, die eine Propan-Heizungsanlage besitzen, bei dem Rohstoff ist aber eher nicht mit einer Mangellage zu rechnen. Zumindest nicht, solange Erdöl gefördert wird und Raffinerien laufen, wo das Nebenprodukt gezwungenermaßen entsteht.

Übrigens: Autogas („LPG“) besteht ebenfalls aus Propan. Und weil es ein Nebenprodukt ist, ist der Preis an der Tankstelle deutlich geringer als der von Diesel oder Benzin.

Die Betreiber hinter dem Alex am Jungfernstieg in Hamburg reagierten nicht auf eine Anfrage unserer Redaktion.


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Hamburg Jungfernstieg: „Wie ein Benzinauto auf 145 Kilometern“

Hamburg steht mit Heizpilzen dennoch auf Kriegsfuß. Und das schon seit längerer Zeit. In der Hansestadt gibt es sogar ein Verbot auf öffentlichen Flächen.

Der Grund: Heizpilze vergeuden zwar kein wichtiges Erdgas, gelten aber als klimaschädlich. Sie geben viel Co2 in die Atmosphäre ab. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, hat eine klare Meinung: „Ein handelsüblicher Heizpilz verursacht in acht Stunden Betrieb dieselbe Menge Co2 wie ein Benzinauto auf einer Strecke von 145 Kilometern. Daher sollten wir uns grundsätzlich aus dieser Technologie verabschieden.“

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Der Verzicht auf die Wärmespender hilft also der Umwelt, nicht aber der Bewältigung der Erdgaskrise. Beim Oktoberfest in München beschlossen Wirte, in diesem Jahr auf Heizpilze zu verzichten. Die Regierung in Österreich teilte kürzlich mit, Energiekosten-Zuschüsse nur an Unternehmen zu zahlen, die auf Heizpilze verzichten.

Für Autogas gilt laut ADAC:

Auch wenn die Emission der „limitierten Schadstoffe“ (CO, HC, NOx) nicht bzw. nicht wesentlich sinkt, wird mit Autogas im Vergleich zum Benzin zumindest immer Co2 reduziert – bis rund 10 Prozent.

Im Vergleich zu Diesel und Erdgas (CNG) ist der Co2-Ausstoß jedoch höher – ca. 2 Prozent im Vergleich zu Diesel und ca. 12 Prozent zu Erdgas.

(mit dpa)