Ein kühles Bier, das auf der Zunge prickelt – herrlich. Ein Bier, das schon länger stand und bereits die Kohlensäure verloren hat – eher ungenießbar. Bier ohne Kohlensäure schmeckt einfach nicht. Dann lieber gar kein Bier? Diese Frage kommt aktuell in Hamburg auf.
MOIN.DE hat mit Brauereien in Hamburg gesprochen. Sie verraten, wie es um sie steht – jetzt, wo die Kohlensäure knapp ist.
Feierabend-Bier in Gefahr?
Derzeit gibt es in ganz Deutschland Lieferschwierigkeiten von CO2, das für die Herstellung von Kohlensäure benötigt wird. Das hat deutliche Auswirkungen auf die Getränkeindustrie. Auch Brauereien sind betroffen. In Thüringen mussten bereits Brauereien vorübergehend schließen und ihre Angestellten in den Urlaub schicken.
In einem Statement des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, heißt es: „Die jüngsten Entwicklungen in der Düngemittelproduktion, wo wegen massiv gestiegener Energiepreise die Produktion gedrosselt wurde, sind äußerst besorgniserregend. Stilllegungen der Produktion führen neben einem Mangel an Düngemitteln auch zu einer dramatischen Verknappung von Kohlensäure (CO2).“
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Der deutsche Brauerei-Verbund erklärt weiter: „Wichtige CO2-Lieferanten der Lebensmittel- bzw. Getränkewirtschaft haben bereits ‚höhere Gewalt‘ angemeldet, nur noch 30 bis 40 Prozent der üblichen Liefermengen sind derzeit – allerdings zu immensen Kosten – auf dem deutschen Markt verfügbar“. Die Folge seien teils dramatische Auswirkungen auf viele Betriebe.
Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn
Doch nicht alle Brauerei-Betriebe seien auf CO2 angewiesen, da für die eigentliche Bier-Produktion gar keine Kohlensäure benötigt werde. „Weil bei der Gärung von Bier sogar deutlich mehr CO2 entsteht als für das fertige Bier benötigt wird, fangen viele, vor allem größere Brauereien, die überschüssigen Mengen auf und sind daher nicht oder nur in geringem Umfang auf die Zulieferung von CO2 angewiesen.“
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Wie steht es um die großen Hamburger Brauereien?
Das ist glücklicherweise bei einer der größten Brauereien Hamburgs der Fall: Die Carlsberg-Brauerei, die unter anderem das Kult Bier „Astra“ aus dem Hamburger Viertel St. Pauli ihr Eigen nennt, hat sich gegenüber MOIN.DE zum CO2-Mangel geäußert. „Ja, die CO2 Versorgung ist knapp. Mit Blick auf Carlsberg Deutschland ist die Situation jedoch nicht ganz so problematisch, da die Holsten-Brauerei quasi autonom ist (durch Rückgewinnung der Gärungskohlensäure). Von daher besteht keine Gefahr von Produktionsschwierigkeiten beziehungsweise Lieferengpässen aufgrund eines CO2-Mangels“, erklärt eine Sprecherin.
Auch die Ratsherrn Brauerei in Hamburg ist sich der prekären Situation durchaus bewusst. Mitarbeiter der Brauerei waren vergangene Woche auf einer Tagung des Gütesiegels „Slow Brewing“ im Westerwald, wo man sich austauschte. Eine Sprecherin der Brauerei sagt gegenüber MOIN.DE: „Tatsächlich betrifft diese Knappheit jetzt zahlreiche Brauereien. Insbesondere im Süden und im Osten. Diese werden vermutlich in circa zwei Wochen die Produktion einstellen müssen und auf das Instrument der Kurzarbeit zurückgreifen, so lange kein CO2 nachkommt.“
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Doch auch von Seiten der Ratsherrn-Brauerei heißt es vorerst „Entwarnung“. Die Sprecherin erklärt der MOIN.DE-Redaktion: „Uns ist die Situation bekannt und wir geben uns Mühe, unsere Bestände im Griff zu behalten, um lieferfähig zu bleiben.“
Das sind doch erleichternde Neuigkeiten für die Hansestadt! Denn mal ehrlich: Was wäre Hamburg ohne sein Bier?