So leicht lässt sich eine Olivia Jones (51) nicht abspeisen. Anstatt sich auf Lippenbekenntnisse zu verlassen, hat die Dragqueen und Kiez-Ikone aus Hamburg bestimmte Erwartungen an Marcus Prinz von Anhalt (54) und macht ihm eine klare Ansage: Auf Worte müssen Taten folgen!
Die beiden stehen nämlich nach einem Eklat im Fokus der Öffentlichkeit. Nachdem Anhalt bei einer Skandalfolge der aktuellen Sat.1-Reality-Show „Promis unter Palmen“ homophobe Aussagen machte, kam heftige Kritik aus Hamburg. Olivia Jones brachte das Ganze „auf die Palme“ (MOIN.DE berichtete).
Olivia Jones: Prinz Marcus von Anhalt hat Olivia Jones angerufen
Sie verfasste ein öffentliches Statement in den Sozialen Netzwerken, bei dem sie die fiesen Aussagen des Proll-Prinzen anprangerte (seinen genauen Wortlaut wollen wir hier bei MOIN.DE nicht wiederholen). Daraufhin rief dieser sie an und entschuldigte sich. Doch dabei wollte es die Kulttranse nicht belassen.
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„Als er sich meldete dachte ich zuerst, dass er sich darüber aufregt, dass ich etwas gegen ihn gepostet hatte“, erzählt Olivia Jones MOIN.DE. „Aber stattdessen entschuldigte er sich und meinte, er hätte eingesehen, dass er mit seinen Äußerungen zu weit gegangen sei. Doch leider erklärte er sein Verhalten, indem er meinte, er sei halt so.“
Das konnte Olivia nicht so stehen lassen. „Ich bin ja fast mit ihm befreundet“, sagt sie. „Der war beim Opening von einem meiner Kiezläden, wo natürlich auch viele Schwule anwesend waren. Ich war wirklich sehr verwundert, dass er vor einem großen TV-Publikum so schlimme Äußerungen gemacht hatte. Zumal er selbst auch oft Zielscheibe für Beleidigungen anderer Art ist.“
Olivia Jones: „Du verletzt Menschen und mich auch“
Wie ging das Telefonat dann weiter? „Ich habe ihm gesagt, Homophobie gehöre nicht in unsere Zeit. Er verletze Menschen und mich auch. Das sei widerlich.“ Sie habe ihm von ihren persönlichen, schlimmen Verletzungen berichtet, die sie und schwule Freunde besonders in sehr jungen Jahren erfahren hätten.
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Der Prinz wollte sein Verhalten wohl abmildern und versuchte, sich einen Bonus-Punkt zu verschaffen. „Er meinte, er unterstütze ja auch Homo-Events wie zum Beispiel den Life Ball von Sänger Elton John“, so Olivia weiter. Über den werde regelmäßig weltweit berichtet, umso weniger habe sie Verständnis für seinen TV-Ausfall.
Am Morgen nach dem Telefonat habe das Ganze der Dragqueen immer noch keine Ruhe gelassen, berichtet sie. Deshalb habe sie Marcus von Anhalt angerufen. Ihr Ziel: Aufklärung. Olivia habe ihm erläutert, dass homphobe Sprüche nicht unter Meinungsfreiheit fallen würden – anders, als er sich das anscheinend denke. Ob Mann und Mann oder Frau und Frau oder Mann und Frau – es sei egal, wer sich liebe. Das habe sie ihm so ausgerichtet.
Olivia Jones: „Prinz-Marcus-Syndrom darf sich nicht entwickeln“
„Das Prinz-Marcus-Syndrom darf sich gar nicht erst entwickeln“, sagt sie. „Kinder sind von Natur aus tolerant. Intoleranz wird ihnen von Erwachsenen anerzogen. Es nehmen sich in jungen Jahren mehr Homosexuelle als Heteros das Leben. Das hängt auch mit der Hasskultur im Internet zusammen.“
Wie sind die beiden nach dem Gespräch auseinandergegangen?
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„Ich hatte das Gefühl, dass er etwas in sich geht“, meint Olivia. Aber das reicht ihr nicht und deshalb formuliert sie ganz klare Forderungen:
„Ich möchte, dass er an sich arbeitet und uns im Kampf gegen Intoleranz unterstützt“, sagt Olivia. „Er könnte jetzt in seinen Netzwerken unmissverständliche Statements zu dem Thema abgeben. Marcus hat eine Vorbild-Funktion, weil er viele Follower hat. Gerade Jugendliche finden ihn cool mit seiner Art. Sie sehen, der hat so viel Geld und ist dauernd im Fernsehen. Sie orientieren sich an seinen Aussagen.“
Wie geht es jetzt weiter? „Wir würden ihn gern nach St. Pauli einladen und ihm ein bisschen Nachhilfeunterricht in Sachen Respekt und Toleranz geben. Mit unserem Projekt ,Olivia macht Schule’ gehen wir ja schon an Schulen und leisten Aufklärung. Wir würden das für Ihre Königliche Hoheit gern exklusiv vor Ort tun.“