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Hamburg: Mann wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht – die Vorwürfe machen sprachlos

In Hamburg steht derzeit ein verheirateter Mann vor Gericht. Er soll Flüchtlingskinder aus der Ukraine missbraucht und genötigt haben.

Hamburg
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Verbrechen in Hamburg: So viel Arbeit hat die Polizei in der Hansestadt

Am Landgericht in Hamburg wird seit heute (1. März) ein schwerer Fall von Kindesmissbrauch verhandelt.

Dem ist ein besonders perfider Plan des Täters zur Umsetzung mehrerer Straftaten vorangegangen, wie er eher selten im Hamburger Strafjustizgebäude verhandelt wird.

Hamburg: Dennis W. ist verheiratet  

Der verheiratete Angeklagte Dennis W. (43), Angestellter im Öffentlichen Dienst, gab sich zuerst als hilfsbereit aus, um sich an bedürftige Flüchtlingskinder aus der Ukraine heranzumachen. Dazu nahm er laut Anklage über das Social-Media-Portal „Facebook“ extra Kontakt zu Ukrainern mit Kindern in der Ukraine auf. Dann soll er sie mit Versprechungen über Polen nach Hamburg gelockt und ihnen dabei geholfen haben, sich hier niederzulassen. Es liegt die Vermutung nahe, dass es sein Ziel war, sich in ihrer Notlage und vermeintlichen Abhängigkeit von ihm, an deren Kindern zu vergehen.

Dennis W., befindet sich seit seiner Festnahme in U-Haft. Als er auf der Anklagebank saß, versteckte er sein Gesicht hinter einem Aktenordner. So konnten die Prozessbeobachter nur einen circa 1,80 Meter großen Mann mit Bierbauch und blonden, kurzen Haaren sehen. Er trug ein bunt karriertes Hemd mit schwarzer Jeanshose und Sneakers einer japanischen Trendmarke. Seinen Ehering trug er auch. 

Hamburg: Anklageschrift liest sich schwer

Sein Anwalt beantragte den Ausschluss der Öffentlichkeit, weil der Angeklagte seine Persönlichkeitsrechte gewahrt haben wollte. Begründung: In dem Prozess würden seine „sexuellen Vorlieben Gegenstand von Aussagen sein“. Der Vorsitzende Richter gab dem nur bedingt statt und wird das im Laufe der Verhandlungstage berücksichtigen. So konnte zumindest bei der Anklageverlesung die Öffentlichkeit hören, welche schrecklichen Taten dem Mann zur Last gelegt werden.

So soll Dennis W. sich von März 2022 bis April 2023 an den beiden neun und elf Jahre alten ukrainischen Brüdern einer Familie mindestens 20 Mal schwer vergangen haben. Zudem soll er auf seinem Bett, seinem braunen Ledersofa und in seinem Auto dabei auch pornografische Aufnahmen gemacht haben. Wenn sie sich wehrten, soll er sie genötigt haben. Doch die Kinder hatten Angst und vertrauten sich ihren Eltern an. Da wurde es noch schlimmer. 

Hamburg: Plötzlich wurde er der Aggressor

Aus dem „Beschützer“ wurde plötzlich ein Aggressor. Er schrieb, dass er „jederzeit die Macht habe, die Familie aus Hamburg zu vertreiben“ und für ihre „sofortige Abschiebung sorgen kann“, wenn die Kinder nicht mehr willens sind. Er tat sogar so, als hätte er behördliche Unterstützer: „Wir sind zu einer Entscheidung gekommen, damit Ihr packt und diese schöne Stadt verlassen müsst.“ In ihrer Not gingen die Eltern zur Polizei.

Bei den darauffolgenden Durchsuchungen seiner Wohnung in Altona und seines Arbeitsplatzes im Veterinäramt im Juli 2023 stellten die Beamten rund 800 Dateien sicher. Beweismaterial, dass nicht nur Fremde, sondern auch Dennis W. bei sexuellen Handlungen an Kindern zeigte. Zudem belegten die Aufnahmen, dass er bereits 2021 in Thailand Jungen missbrauchte. Alle im Alter von sechs bis zehn Jahren. Außerdem hat er wohl eine Vorliebe für besonders schmächtige Körper und schreckt auch vor Gewaltanwendung nicht zurück. Die Staatsanwältin beschrieb bei ihrer Anklageverlesung die Taten so detailgenau, dass die Ausführungen für einige der Zuschauer unerträglich waren.

Es sind fünf weitere Verhandlungstermine angesetzt, bei denen auch die Betroffenen aussagen sollen, für die extra ein Russisch-Dolmetscher bestellt wird. „Bei einer Verurteilung droht bei schwerem, sexuellen Missbrauch von Kindern eine Gefängnisstrafe von zwei bis 15 Jahren“, sagt Gerichtssprecher Dr. Kai Wantzen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.