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Hamburg: Ich habe gegen meinen Willen eine Spar-App getestet – jetzt nutze ich sie jeden Tag

In Deutschland herrscht Inflation – und sie trifft viele Menschen hart. Auch in Hamburg wollen Menschen Geld sparen und sind wegen hoher Mieten und Gaspreisen oft gezwungen dazu. Ein guter Zeitpunkt, um mal eine App auszuprobieren, mit der man nicht nur in Hamburg satte Ersparnisse einfahren kann. Am Anfang war ich skeptisch – doch ich […]

Hamburg
© IMAGO

Hamburg, meine Perle

Warum die Hansestadt so einzigartig ist

In Deutschland herrscht Inflation – und sie trifft viele Menschen hart. Auch in Hamburg wollen Menschen Geld sparen und sind wegen hoher Mieten und Gaspreisen oft gezwungen dazu.

Ein guter Zeitpunkt, um mal eine App auszuprobieren, mit der man nicht nur in Hamburg satte Ersparnisse einfahren kann. Am Anfang war ich skeptisch – doch ich sollte mich täuschen…

Hamburg: Klicken, laufen, sparen

Sehr günstige Brötchen, Obst, Gemüse, Fleisch und sogar Nachtisch oder Wein können Hamburger und Menschen in ganz Deutschland für günstiges Geld abholen – und sogar noch etwas Gutes tun. Mit der App „Too Good To Go“ lassen sich viele essbare Lebensmittel retten. Abholen muss man die Leckereien allerdings selbst – und oft weiß man gar nicht, was man da bekommt.

Wer sich durch die App scrollt, bekommt Restaurants, Cafés, Bäckereien und sogar Supermärkte in seiner Umgebung vorgeschlagen, die Reste in Tüten packen und für einige Euro zur Abholung bereitstellen. Klingt gut, aber spart man da wirklich?

Hamburg
Durch die „Too Good To Go“-App können Menschen in Hamburg viel Geld sparen und Essen retten. Foto: IMAGO / Ritzau Scanpix

Als erstes steuere ich meine Lieblingsbäckerei direkt um die Ecke an, die in der App gelistet ist. Sie bietet regelmäßig Überraschungstüten für vier statt zwölf Euro an. Eine reserviere ich mir und darf sie ab 21 Uhr abholen, also nach Ladenschluss. Bei manchen Läden kann man seine Überraschung allerdings auch schon ab 15 Uhr oder am frühen Abend abholen.

Hamburg: Diese Zahlen sprechen für sich

Und das machen nicht wenige. „Too Good To Go“ verzeichnet mittlerweile über 980.000 Nutzer, der Konzern gibt an, das eine Mahlzeit pro Sekunde gerettet wird. Nicht schlecht.

Laut einer Studie des WWF zum Thema „Das große Wegschmeißen“ landen über 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr in Deutschland in der Tonne. Dies entspricht fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs von 54,5 Millionen Tonnen. Dass auch ich hier etwas unternehmen kann, finde ich gut.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

Hamburg: Satt und zufrieden

Und das, was ich in meiner Tüte finde, kann sich sehen lassen: Zwei Laugenstangen, eine süße Brezel, zwei gefüllte Börek, ein Croissant und ganze fünf Teigschnecken lachen mir entgegen. Auch am nächsten Tag kann ich die geretteten Schätzen noch im Ofen aufwärmen – der Gang ums Eck hat sich gelohnt.

Hamburg
Das alles war in meiner Überraschungstüte, die ich von einer Bäckerei in Hamburg durch die „Too Good To Go“-App holte. Foto: Maen Gesmati

Nachdem die Ware abgeholt ist, können Nutzer den teilnehmenden Laden in der App bewerten. Bezahlen geht ebenfalls ganz einfach und innerhalb der App. Bezahlung per Kreditkarte, Paypal oder Sofort Überweisung sind möglich – und „Too Good to Go“ läuft auf den meisten aktuellen Smartphones.

Hamburg: Hin und weg

Und nicht nur ich bin begeistert – Kunden ihre Erfragungen reichlich in den sozialen Netzwerken. Manche haben günstige Donuts durch die App bekommen, andere haben Wein oder Obst erhalten.

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Dazu kommt das gute Gewissen: Mit dem Kauf einer Überraschungstüte sparen Nutzerinnen und Nutzer nicht nur Geld, sondern auch klimaschädliches CO2 ein. Pro Überraschungstüte sind das laut „Too Good to Go“ durchschnittlich 2,5 Kilogramm. Bei einer Tüte pro Woche und Person „bewahrt man die Umwelt vor circa 130 Kilogramm Treibhausgasemissionen pro Jahr“, heißt es.


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Hamburg: Hier sparen wohl alle

Durch die App müssen Restaurants, Cafés, Supermärkte und Hotels Lebensmittel, die noch gut sind, nicht als sogenannten „Food Waste“ entsorgen – landen also auf dem Müll. Nicht nur wichtige Ressourcen gehen dadurch verloren, sondern die Abholung kostet auch Geld.

So profitieren natürlich auch die Geschäfte, die an dem Konzept von „Too Good to Go“ teilnehmen. Am Ende profitieren wohl alle – und ich kann sagen: Mit täglicher Nutzung der praktischen Smartphone-App kann ich sicher 100 Euro monatlich sparen. Nach meinem Bäcker-Besuch habe ich mich schon entschieden: Die nächste Wundertüte hole ich im Supermarkt.