Veröffentlicht inHamburg

Hamburg: „Reeperbahn privat!“-Star mit offenen Worten – sie sind erschütternd! „Versoffen und aggressiv“

Hamburg: „Reeperbahn privat!“-Star mit offenen Worten – sie sind erschütternd! „Versoffen und aggressiv“

Hamburg Reeperbahn Laufhaus.jpg
Hamburg: Die Arbeit als Prostituierte auf der Reeperbahn ist hart. Foto: IMAGO / opokupix

Prostituierte Laura empfängt im „Pink-Palace“ auf der Reeperbahn in Hamburg inzwischen wieder regelmäßig Freier. Wenn es „gut“ läuft alle 15 Minuten einen. Ein Pensum, das an der 30-jährigen nicht spurlos vorüber geht.

Als sie sich während der Corona-Pandemie in Hamburg nach beruflichen Alternativen umsehen musste (>>> MOIN.DE berichtete), stand auch ein Lehrgang zur Domina im Fokus. Ein Job, bei dem es in der Regel nicht zum Geschlechtsverkehr kommt. Inzwischen empfängt Laura jedoch wieder regelmäßig Freier. Nun sprach sie in der RTL2-Reportage „Reeperbahn privat!“ mit einem Psychologen über die Belastung und ihre Vergangenheit – dabei kam Erschreckendes ans Licht.

Hamburg: Schwerer Gang für die Prostituierte

„Ich hab natürlich ’ne krasse Vergangenheit. Ich hab viel Scheiße gefressen in meinem Leben“ sagt Laura, während sie sich nervös an ihrer Zigarette festklammert. Sie ist auf dem Weg zu einem besonderen Termin.

Aktuell komme einiges aus ihrer bewegten Vergangenheit wieder hoch, erzählt die 30-jährige – deshalb will sie nun mit dem Psychologen Wulf Rössler zum Erstgespräch treffen.

—————

Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

—————

Auf dem Sofa des Psychotherapeuten in Hamburg offenbart sie: „Ich bin das eigentlich garnicht so gewohnt über meine Vergangenheit zu sprechen“, es sei eine ungewohnte Situation. Vielleicht liegt das auch an den Details aus ihrer heftigen Vergangenheit, die im Laufe des Gesprächs auf den Tisch kommen.

+++ NDR versaut den Eurovision Song Contest – so wird das wieder nichts für Deutschland +++

Die häufigsten Probleme bei Sexarbeiterinnen seien Depressionen und Angststörungen, dazu kämen oft Alkohol- oder andere Drogenprobleme, erzählt Rössler. „Ist ein harter Beruf“ meint er trocken. Dann ist Laura dran.

Der „Pink Palace“ auf der Reeperbahn in Hamburg: Arbeitsplatz der Prostituierten Laura.
Der „Pink Palace“ auf der Reeperbahn in Hamburg: Arbeitsplatz der Prostituierten Laura.
Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko

Hamburg: Schläge, Alkohol und Depressionen

Ihre Mutter sei „abgehauen, da war ich einen Monat alt“, erzählt sie. „Mein Papa hat sich halt nicht so viel gekümmert“. Doch das sind noch milde Umschreibungen, den immer wieder habe er sie und ihre Schwester geschlagen. „Der war versoffen und aggressiv und auch handgreiflich“ sagt Laura.

Nicht nur im Rausch, auch nüchtern sei es zu Schlägen gekommen. Mit 12 habe er Laura nach einem Streit in ein Heim gegeben, erzählt die 30-jährige. Insgesamt vier Heime folgten, immer wieder haute Laura ab. Extreme Erfahrungen, die bis heute nachwirken.

+++ Hamburg: Prostituierte darf nicht arbeiten – dann fasst sie diesen Plan +++

Besonders heftig: Lauras Schwester durfte beim Vater bleiben, eine Verletzung, welche die Prostituierte bis heute schwer beschäftigt. Den Grund für die drastische Entscheidung des Vaters sieht Laura in einer völlig unangemessenen Schuldzuweisung: Der Vater habe den Grund für den Weggang der Mutter in ihr gesucht und auch gefunden.

„Das ist Missbrauch“ sagt Rössler dazu. Und so eine permanente Form des Missbrauchs hinterlasse Spuren. Inzwischen ist Lauras Vater verstorben, Kontakt zum Rest der Familie möchte die junge Blondine nicht – doch es gibt dennoch viel aufzuarbeiten.

Prostituierte Laura aus Hamburg hat mit ihrer bewegten Vergangenheit zu kämpfen. (Archivbild)
Prostituierte Laura aus Hamburg hat mit ihrer bewegten Vergangenheit zu kämpfen. (Archivbild)
Foto: RTLZWEI

Hamburg: Drastische Folgen durch den Job

Eigentlich ist Laura gelernte Floristin, doch sie entschied sich bewusst für eine Karriere im Rotlicht-Milieu.

Bereits seit zehn Jahren verkauft die Blondine ihren Körper. „Was erschien dir denn attraktiv da dran?“ will Rössler wissen. „Das schnelle Geld“ schießt es aus Laua heraus. Doch für sie ist auch klar: Der Sex gegen Geld ist etwas anderes als eine intime Erfahrung mit jemandem, dem man wirklich vertrauen kann.

—————

Mehr News aus Hamburg:

—————

Als sie erzählt, in dem Moment, in dem sie viertelstündlich Freier empfange, handle sie rein professionell, konfrontiert Rössler sie mit einem harten Statement: „Es ist schon so, dass viele Frauen sehr große Mühe damit haben. Das können Gefühle der Vergewaltigung sein. Und ich glaube auch, dass das Auswirkungen auf deine Psyche hat.“

Rössler glaubt zudem, dass sich Laura insgeheim Kontakt zu ihren verbliebenen Familienmitgliedern wünscht. Doch dem stehen noch die Anstrengungen des Berufs als Prostituierte und die Traumata der Vergangenheit entgegen – Zustände, die Zuwendung und Zeit für Veränderung brauchen. (wip)