Das war eine ganz besondere Überraschung. Ohne sich in Hamburg anzukündigen, traten die Söhne Mannheims im Restaurant „Rive Fish & Faible“ am Hafen auf. Ein Geheim-Gig zur Mittagszeit. Dazu eingeladen hatten sie Tourismus-Vertreter von Obertauern. In dem schneereichsten Wintersportort Österreichs ist die Kultband nämlich öfter zu Gast. Auch in diesem Jahr wird sie dort die Ski-Saison eröffnen.
In kleiner Besetzung gaben die Söhne, die sonst zu zwölft auftreten, einige Songs live zum Besten. Bei dieser Gelegenheit konnte MOIN.DE mit ihnen plaudern und erfuhr, dass in Hamburg ihre größte Fan-Base von ganz Deutschland ist. Zudem verrieten sie, dass sie auch wieder einen großen, offiziellen Auftritt in der Hansestadt planen. Deshalb sind sie hier gerade mit drei renommierten Clubs im Gespräch, um die Konditionen auszuhandeln und die Verträge einzutüten.
Hamburg: Söhne Mannheims zu Gast
Schon seit 1995 gibt es die Söhne Mannheims. Gegründet wurde die Band unter anderen von Xavier Naidoo. Doch der Corona-Schwurbler ist seit drei Jahren nicht mehr dabei. Dafür gibt es aber unter den Sängern einen besonders ausdrucksstarken Neuzugang, der als Letzter zur Gruppe dazugekommen ist: Karim Amun (36). Vater Ägypter, Mutter Deutsche.
„Ich bin stolzer, geborener Heidelberger“, erzählt Karim. „Nicht alle Söhne Mannheims wohnen in Mannheim, sondern unter anderem auch in Wien oder Berlin.“ Er selbst singt erst seit sieben Jahren, was man kaum glauben mag, denn er wirkt auf der Bühne wie ein alter Hase.
Früher war er mal im Kinderkirchenchor, machte eine Schreinerlehre, verkaufte Designer-Möbel und ist eigentlich Punkrock-Fan und leidenschaftlicher Skater. Außerdem war er mal Türsteher vor einem Club und sogar Bundesliga-Rugby-Spieler.
Band will bald in Hamburg spielen
Nebenbei sang er in einer Band und trat in einem Irish Pub auf. Dabei wurde er von Jason Wright, Mastermind von „The Wright Thing“, entdeckt, der zufällig im Publikum saß. Der Brite ist auch als Talent-Scout unterwegs. Er holte das Naturtalent in seine Band. Zuerst als Roadie, dann als einer der Frontmänner.
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Das sind die Söhne Mannheims:
- Die Band wurde 1995 in Mannheim gegründet
- Zu den Gründungsmitgliedern zählen Ingo Landeck, Tobias Fouqet (†), Ulli Wittemann, Claus Eisenmann, Michael Herberger, Billy Davis und Xavier Naidoo
- Im Laufe der Jahre schieden immer wieder Musiker aus, neue kamen hinzu. Sie treten in unterschiedlicher Anzahl auf
- Den Durchbruch hatte die Band im Jahr 2000 mit ihrem Debüt-Album „Zion“. Ihre größten Hits: Und wenn ein Lied, Das hat die Welt noch nicht gesehen, Geh davon aus, Zurück zu dir
- Sie erhielten Auszeichnungen wie den „Echo“, den „Comet“ und die „Goldene Stimmgabel“
- Xavier Naidoo stieg 2017 aus. Die Band geht seitdem unabhängig ihren eigenen Weg.
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So nahm die Sache ihren Lauf. Zu den Söhnen Mannheims stieß Karim erst im Februar 2020. Ein wahrer Glückstreffer. Während er früher vor einer Handvoll Gästen sang, tritt er heute mit der Kultband in Arenen mit 15.000 Zuschauern auf.
Auf den Auftritt in Obertauern freut er sich derzeit am meisten, weil er so sportlich ist. „Ich tauche zwar sehr gern, zum Beispiel in Ägypten. Aber ich fahre auch leidenschaftlich gern Snowboard“, erzählt Karim. Allerdings graust es ihm vor den kalten Temperaturen. Beim letzten Obertauern-Opern-Air-Auftritt sind dem Keyboarder und dem Gitarristen bei Minus-Graden fast die Finger erfroren.
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Das wird ihnen bei ihrem Club-Konzert in Hamburg garantiert nicht passieren. Bei voller Hütte klettert das Thermometer gern mal auf 30 Grad Raumtemperatur. Und voll wird es werden, sobald der Konzert-Termin steht und die Tickets zu haben sind. Schließlich ist in Hamburg ja die Fan-Base.