Für die Bienen in der Gegend sind das sehr schlechte Nachrichten: In Hamburg-Alsterdorf ist die ansteckende Bienenseuche Amerikanische Faulbrut festgestellt worden. Sie befällt die Brut, die dann abstirbt. „Bei Imkern ist die Amerikanische Faulbrut deshalb sehr gefürchtet“, sagt Edda Gebel, die erste Vorsitzende des Imkerverbands Hamburg. Für den Menschen kann sie Entwarnung geben: Für uns ist die Bienenseuche völlig ungefährlich.
Das betont auch der Bezirk Hamburg-Nord. Auch der Verzehr von Honig befallener Bienen ist unschädlich. Auf das Veterinäramt und die Imker in Alsterdorf kommt jetzt allerdings jede Menge Arbeit zu. Oberstes Ziel ist es, die Ausbreitung der Bienenseuche zu stoppen.
Hamburg-Nord hat Sperrgebiet von einem Kilometer eingerichtet
Der Bezirk Hamburg-Nord hat deshalb in Alsterdorf Mitte März ein Sperrgebiet eingerichtet mit einem Radius von circa einem Kilometer um den befallenen Bienenstand herum. Die Bienen dürfen weiterhin frei herumfliegen. Das müssen sie auch, sagt Edda Gebel. Die könne man nicht einfach einsperren.
Aber die Imkerinnen und Imker müssen mit ihren Völkern bleiben, wo sie sind. Bis zur Aufhebung des Sperrbezirkes dürfen Bienenvölker von ihrem Standort nicht entfernt sowie keine Bienenvölker und Bienen in den Sperrbezirk gebracht werden.
Für einige sei das sehr bedauerlich, gerade im Frühjahr ziehe es Hamburger Imker häufig an die Ostsee zur Rapsblüte. Es könne sehr gut sein, dass einige von ihnen weniger Honig produzieren würden dieses Jahr, so Gebel.
So ein Sperrbezirk könne Wochen oder Monate anhalten. Beim Bezirk Hamburg-Nord heißt es auf Anfrage von MOIN.DE: „Zum momentanen Zeitpunkt lässt sich noch nicht sagen, wie lange das Sperrgebiet aufrechterhalten wird.“
Hamburg: „Heilen kann man das nicht“
Die Amerikanische Faulbrut ist meldepflichtig. Alle Bienenvölker im Sperrbezirk sind jetzt amtlich zu untersuchen. Die Bienenseuchenverordnung schreibt das vor.
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Es seien alle 19 amtlich bekannten Imkerinnen und Imker im Sperrgebiet kontaktiert werden, teilweise hätten sie mehrere Standorte im aktuellen Sperrgebiet, heißt es beim Bezirk weiter.
Die Untersuchungen hätten gerade begonnen, Ergebnisse liegen noch nicht vor. Edda Gebel erklärt, was passiert, wenn eine Brut befallen ist. „Heilen kann man das nicht“ sagt die Verbandsvorsitzende.
Hamburg: Die Bienen samt Königin kommen in einen Eimer
Ist die Brut befallen, wird sie komplett weggefegt. Die Waben werden als Sondermüll entsorgt oder verbrannt. Die erwachsenen Bienen samt Königin kommen in einen Eimer. Man lässt die Bienen bauen, füttert sie, etwas Neues entsteht. So erklärt Edda Gebel den Vorgang. „Ein Haufen Arbeit“, sagt sie.
Wenn man nichts mache, breite sich die Bienenseuche rasant aus. Und wenn es keine Brut mehr gibt, gibt es irgendwann auch keine erwachsenen Bienen mehr. Früher habe man das komplette Ding mit Schwefel behandelt, da gehe man heute schonender vor, so Gebel.
„Wir hoffen natürlich das Beste“, sagt sie weiter. Nämlich, dass so wenig Völker wie möglich betroffen sind.
Diese Hoffnung gilt nicht nur für Alsterdorf. Im Bezirk Bergedorf gibt es derzeit noch drei weitere Sperrgebiete wegen der Bienenseuche.
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Hier umfasst der Radius bis zu drei Kilometer.