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Hamburg: Elffache Vergewaltigung im Stadtpark – seit Monaten wartet das Opfer auf den Prozess

Hamburg: Elffache Vergewaltigung im Stadtpark – seit Monaten wartet das Opfer auf den Prozess

Stadtparkprozess Hamburg.png
© imago images/Hanno Bode, dpa

Die krassesten Hamburger Kriminalfälle

Bei dem sogenannten „Stadtparkprozess“ in Hamburg kochen schon im Vorfeld die Gemüter hoch.

Im April oder Mai soll eines der abscheulichsten Verbrechen in Hamburg vor der Jugendkammer des Landgerichts verhandelt werden.

Hamburg: Schweres Verbrechen im Stadtpark

Angeklagt: elf junge Männer. Sie waren zum Zeitpunkt ihrer Taten zwischen 16 und 20 Jahre alt. Sie sollen über ein hilfloses Mädchen hergefallen sein und es vergewaltigt haben.

Das Mädchen war da gerade mal 15 Jahre alt. Perfide: Die Täter sollen dem Mädchen auch noch ihr Handy und ihr Portemonnaie geklaut haben, bevor sie es schwer verletzt im Gebüsch wie ein Stück Abfall zurückließen.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Hamburg: Es war ihr Geburtstag

Das Verbrechen, das an Widerwärtigkeit kaum zu überbieten ist, ereignete sich in der Nacht vom 19. auf den 20. September 2020. Es war ein lauer Spätsommer-Abend, als Lisa (Name v.d. Red. geändert) mit Freunden Geburtstag feierte. Die Temperaturen waren für diese Jahreszeit in Hamburg ungewöhnlich hoch und luden wegen der Corona-Regeln zum längeren Verweilen im Freien ein. An diesem Sonnabend waren besonders viele Grüppchen junger Leute im Stadtpark unterwegs.

Einige waren in Feierlaune. Auch Lisa. Sie hatte zu viel Alkohol getrunken. Es war schon dunkel, als sie irgendwie den Anschluss an ihre Gruppe verlor. Unbedarft und völlig schutzlos irrte sie durch den Stadtpark. Da wurde einer der Täter auf sie aufmerksam und sprach sie kurz nach 23 Uhr an. Doch anstatt dem Mädchen zu helfen, soll er es in ein Gebüsch gelockt, zu Boden gezerrt und sich an ihm vergangen haben. Danach waren seine Freunde dran. Auch sie sollen über das Mädchen hergefallen sein und es vergewaltigt haben. Immer wieder und wieder. 2 1/2 Stunden lang! Dann flüchtete die Bande.

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Hamburg: Alle Täter laufen noch frei herum

Ein Zeuge rief die Polizei. Es konnten verschiedene Sperma-Spuren sichergestellt werden. Weitere Beweismittel-Sicherung, Hausdurchsuchungen und Speichelproben überführten die Verdächtigen.

Die „BILD“ berichtete, es solle sich dabei um zehn Täter mit Migrationshintergrund und einen Deutschen handeln. Doch bis heute, 17 Monate nach der grausamen Tat, sind alle noch auf freiem Fuß. Und Lisa? Man mag nur erahnen, wie es ihr damit geht.

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Hamburg: Der Fall wird zum Skandal

In der Öffentlichkeit sorgt dieser Fall für große Aufregung. Weil er so abscheulich ist und weil noch immer kein Prozess stattgefunden hat. Und weil nur einer der Verdächtigen kurzzeitig wegen Verdunklungsgefahr einsaß, aber letztendlich verschont wurde. Dabei sollen einige von ihnen bereits wegen anderer Vergehen polizeibekannt sein.

Das rief Justizkritiker auf den Plan, die bei der Online-Plattform change.org eine Petition starteten, die bis jetzt rund 18.000 Menschen unterschrieben haben. Tenor: „Die Justiz setze Täter der Gesellschaft aus, während einem jungen Menschen für immer die Freiheit genommen wurde.“

Hamburg: Gezeichnet bis ans Lebensende

„So eine Tat wird ein junges Mädchen bis zu seinem letzten Atemzug begleiten“, sagt Kristina Erichsen-Kruse von der Opferhilfsorganisation „Weißer Ring“. Der betreut viele Opfer sexueller Gewalt. „Wenn es uns gelingt, eine derart Betroffene in eine Therapie zu leiten, dann hat sie gute Chancen, die Tat mit der Zeit zu verarbeiten.

Allerdings erst nach dem Prozess. Bis zum Prozess kann es sich nur um Stabilisierungsmaßnahmen handeln, damit das Opfer seinen Alltag bewältigen und sich auf den Prozess vorbereiten kann. Es hängt dann auch sehr davon ab, wie sich die Tatverdächtigen vor Gericht verhalten.“

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Ob die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommt, ist fraglich. Denn wahrscheinlich wird sie ausgeschlossen, weil einige der mutmaßlichen Täter noch nicht volljährig sind. Fest steht bislang nur, dass die Tätergruppe gemeinsam vor Gericht stehen wird.

„Es ist sinnvoll, ein einheitliches Geschehen in einer einzigen Beweisaufnahme zu belassen“, erklärt Dr. Kai Wantzen, Richter am Oberlandesgericht Hamburg.

„Wenn die Angeklagten teils Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene sind, dann beginnt die Hauptverhandlung erst einmal öffentlich. In manchen Fällen wird die Öffentlichkeit auch schon vor Verlesung der Anklageschriften ausgeschlossen. Das entscheidet die Kammer.“