„Port of Hamburg“ – unter dieser internationalen Bezeichung ist der Hamburger Hafen eine Station auf zahlreichen Kreuzfahrten. Ob aus der Flotte von Aida, „Mein Schiff“, MSC oder anderen – Beobachter bekommen an den Ufern der Elbe regelmäßig Ozean-Riesen zu sehen, die in aller Welt unterwegs waren.
Doch für eine beliebte Ultra-Luxus-Reederei ist nun Schluss – nie wieder werden ihre Schiffe in Hamburg festmachen.
Hamburg: Reederei am Ende
Die Schiffe von Crystal Cruises liefen, wie so viele andere Kreuzfahrt-Riesen, regelmäßig den Hamburger Hafen an – und sorgten mit ihrem Luxus-Flair für eine Extra-Portion Glamour.
+++ Hamburg: Was viele Menschen hier in ihren Häusern tun, ist gemütlich und tödlich – kaum einer weiß es +++
Doch nun: Aus und vorbei! Im Januar dieses Jahres meldete Crystal Cruises Insolvenz an. Die im Jahr 1988 gegründete Reederei aus den Vereinigten Staaten ist völlig am Ende – aktuell sollen nahezu alle Mitarbeiter entlassen werden, wie „cruisetricks.de“ vermeldet. Die Gläubigerbanken seien nicht mehr bereit, eine Reorganisation des Traditions-Unternehmens zu finanzieren.
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Daten und Fakten zum Hafen Hamburg:
- Der Hamburger Hafen ist ein offener Tidehafen an der Unterelbe der Freien und Hansestadt Hamburg (Eröffnung: 7. Mai 1189)
- Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen in Deutschland und der drittgrößte in Europa (hinter Rotterdam und Antwerpen)
- Gesamtfläche des Hamburg Hafen: 7.200 Hektar (ca. 10 Prozent der Fläche Hamburgs)
- Gesamtumschlag im Jahr 2019: 136,6 Millionen Tonnen (davon 93,9 Millionen Tonnen Container)
- 210 Schiffsanläufe an drei Kreuzfahrt-Terminals brachten 2019 rund 810.000 Passagiere in die Hansestadt
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Ein heftiger Schlag für Kreuzfahrer und Liebhaber von Luxus-Dampfern. Zur Flotte von Crystal Cruises gehören aktuell immerhin noch die Mega-Schiffe „Crystal Symphony“ mit 480 Kabinen, die „Crystal Serenity“ mit 550 Kabinen und der luxuriöse Neubau „Crystal Endeavor“ mit Platz für 200 Gäste. Letztere wurde erst im vergangenen Jahr fertiggestellt!
Die Megayacht verfügt sogar über die Eisklasse, ist also für Fahrten in besonders kalte Regionen geeignet. Reisen sollen unter anderem auch nach Lissabon, Tromso und London führen.
Auch das Angebot von Flussreisen hilft der insolventen Reederei nun nicht mehr. Mit „Crystal River Cruises“ konnten Gäste mit fünf Flusskreuzern vor allem Deutschland und Europa erkunden – doch die Schiffsschrauben der kleineren Kreuzer stehen wie die ihrer großen Schwestern nun still.
Das Management der Schiffe soll von den Banken erst einmal an V.Ships übergeben werden. Der Konzern ist auf die Bereederung von über 1.000 Schiffen spezialisiert. Doch welchem Schicksal sieht die gesamte Flotte von Crystal Cruises nun entgegen?
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Hamburg: Flusskreuzer im „Winterschlaf“
Ein Treibstofflieferant hat wegen unbezahlter Rechungen die größten Schiffe der Flotte – die „Crystal Symphony“ und die „Crystal Serenity“ – in ihrem Heimathafen auf den Bahamas festgesetzt. Auf dem Weg nach Montevideo befindet sich aktuell die Crystal Endeavor, doch Gäste sind keine mehr an Bord. Für die Flusskreuzer ist momentan „Winterschlaf“ angesagt.
Das Unheil der Insolvenz nahm mit der Pleite der MV Werften seinen Lauf (>>> hier auf MOIN.DE nachzulesen). Als Teil der Gesellschaft Genting Hong Kong riss sie die Muttergesellschaft in den Abgrund – und Crystal Cruises als Teil von Genting Hong Kong gleich mit, wie „cruisetricks.de“ berichtet.
Wenn sich nun kein Käufer für die Luxus-Dampfer findet, der die marode Reederei Crystal Cruises gleich mit übernimmt, werden die luxuriösen Ozean-Riesen wohl nie wieder in Hamburg zu sehen sein. (wip)