Wenn es eine Person im deutschen Fernsehen gibt, die kein Blatt vor den Mund nimmt, dann ist es sicherlich Moderatorin Ina Müller. Frei von der Leber weg, erzählt die Sängerin aus Norddeutschland was ihr passt und was nicht.
In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Ina Müller: „Der Mensch war ja auch mal behaarter als heute, irgendwann hat die Evolution eingesetzt. Genauso, denke ich, verhält es sich mit Sprachen.“
Ina Müller: „Die ganzen Ausdrücke fehlen“
Das Plattdeutsche werde ihrer Ansicht nach heute künstlich am Leben gehalten. „Auf der einen Seite finde ich das gut, weil es meine Muttersprache ist und ich mir wünsche, dass sie erhalten bleibt“, so die 56-Jährige.
Andererseits finde sie, dass es an sprachlicher Weiterentwicklung fehle. „Die ganzen neuen Ausdrücke fehlen, oder sie werden künstlich hergestellt. Eine CD heißt dann “Spegelplatt„, und so geht es mit vielen Wörtern.“
Das ist Ina Müller:
- Ina Müller wurde am 25. Juli 1965 in Köhlen (Landkreis Cuxhaven) geboren
- Bekannt ist Ina Müller vor allem durch ihre Late-Night-Show „Inas Nacht“
- Darüber hinaus ist Ina Müller als Sängerin, Musik-Kabarettistin und auch Buchautorin erfolgreich
- Heute wohnt Ina Müller in einer schicken Wohnung in Hamburg-St.Georg
- Seit mehreren Jahren ist Ina Müller mit dem 17 Jahre jüngeren Musiker Johannes Oerding liiert
Die aus Köhlen bei Cuxhaven stammende Künstlerin sprach bis zu ihrer Einschulung nur Plattdeutsch.
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Kritik an Ina Müller
Aus Ostfriesland gibt es jetzt deutliche Kritik an den Aussagen der heutigen Hamburgerin. Die Plattdeutsch-Aktivistin Annie Heger schreibt in der „Ostfriesen-Zeitung„:
„Die Reaktionen in meinem platt-aktivistischen Umfeld reichten in den letzten Tagen von Irritierung über ,völlig daneben‘ bis zur Empörung. Nur zu gut weiß ich, dass wenn O-Töne kontextlos in den Medien landen, sie zu weitem Interpretationsspielraum und Missverständnissen führen. Daher hoffe ich, seit ich Ina Müllers Statement zur plattdeutschen Sprache gelesen habe, dass sie es ganz anders gemeint hat, als es sich liest.“
Die Aktivistin stimme zwar mit Ina Müller darüber ein, dass Plattdeutsch vom Aussterben bedroht sei. Doch dass die Sprache künstlich am Leben gehalten werde, will sie so nicht stehenlassen.
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Plattdeutsch nach wie vor lebendig?
„Bei aller Hochachtung vor ihrem beruflichen Wirken und meiner Dankbarkeit für die Wege, die sie bereits platt gemacht hat, so dass ich sie als plattdeutsche Künstlerin begehen kann, ist mir dann doch die Hutschnur geplatzt. Ick bün rechtschapen in Brast komen“, heißt es von Annie Heger in der „Ostfriesen-Zeitung“.
Ihrer Meinung nach sei plattdeutsch nach wie vor lebendig. Sie kritisiert Ina Müller dafür, dass diese aufhörte, Plattdeutsch Lesungen zu machen. „Sein Gesicht an dieser Stelle nicht mehr zur Verfügung zu stellen und der Sprache so eben auch keine Inhalte neben dem Heimatthema mehr zu geben, empfinde ich für eine ehemals Leuchtturmperson des Plattdeutschen enttäuschend.“
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Wenn Ina Müller den Puls des Plattdeutschen schon nicht mehr spüre und sich auf keine lebensrettenden Sofortmaßnahmen mehr einlasse, freue sie sich, wenn sie bei ihrer „Vitalzeichenkontrolle die Lebendigkeit der plattdeutschen Community trotzdem wahrnehmen würde.“
Die Aktivistin sei nicht bereit etwas sterben zu lassen, in dem noch so viel Leben stecke.