Über 3.000 Seen, Flüsse und Kanäle, eingebettet in dunkle Wälder und sanfte Hügel: Masuren ist ein Sehnsuchtsort für Menschen, die Natur und Tiere lieben. In den riesigen Wäldern leben Elche, Wisente und Wölfe und auf der Halbinsel Popielno auch Koniks, eine robuste Ponyrasse. In der NDR-Dokumentation „Polens Seenparadies“ kommt Judith Rakers den Nachfahren der polnischen Wildpferde, die hier gezüchtet werden, ganz nah. Und nicht nur denen.
Denn die Hamburgerin erlebte auch noch ein ganz anderes tierisches Highlight in Osteuropa. In der NDR-Dokumentation kam Judith Rakers einem Tier in freier Wildbahn ganz nah, dass sonst eher scheu ist.
Judith Rakers im NDR:
Als die Moderatorin ein Restaurant in der Gegend besucht, überreicht sie dem Koch und Buchautor Miroslaw Gworek ein paar gesammelte Pilze aus dem Wald. Der will aus den Pfifferlingen eine Suppe machen. Herrlich. Judith Rakers schlendert anschließend zum Hutständer, um ihren Mantel aufzuhängen und sich der Suppe zuzuwenden. Doch aus dem Fenster heraus macht sie plötzlich eine unerwartete Entdeckung, die man so nicht alle Tage erlebt.
Draußen vor dem Restaurant nämlich sitzt in aller Seelenruhe eine Katze auf dem Gehweg – und neben ihr ein Wildtier! „Ist das ein Fuchs da draußen?“, fragt Judith Rakers den Koch ungläubig. „Tak“, antwortet der lässig. Das polnische Wort für „Ja“.
„Er lebt im Wald. Aber er kommt hierher, um zu essen“, sagt Miroslaw. „Das hab ich ja noch nie gesehen, so nah“, gibt sich die „Tagessschau“-Sprecherin fasziniert. Und es kommt noch besser: „Du kannst ihn füttern“, meint der Koch.
Judith Rakers: „Das gibts ja nicht“
Dass Judith Rakers Tiere über alles liebt, ist bekannt. Aber einen Fuchs in freier Wildbahn hat auch sie noch nie gefüttert. Tatsächlich nähert sich das Tier sofort und kommt auf sie zu, als Rakers sich mit etwas zum Essen nach draußen vor das Haus begibt.
Immer wieder kommt der Fuchs ganz nah an Judith Rakers heran und frisst ihr fasst aus der Hand – „das gibt’s ja nicht“. Am liebsten würde sie das Tier mit nach Hause nehmen, doch das geht wegen der Hühner auf ihrem Hof nicht.
Koch Miroslaw Gworek hat auch eine Erklärung dafür, weshalb der Fuchs so handzahm ist: Er kam als kleiner Junge mit einer kranken Pfote zum Restaurant und kann nicht jagen. Seitdem wird er dort immer wieder mit Essen versorgt. „Das ist aber lieb von euch, dass ihr euch um ihn kümmert“, sagt die Hamburgerin.
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Füchse erobern die Städte
Füchse sind mittlerweile selbst in Großstädten keine Seltenheit mehr. In Berlin sind sie zum Beispiel überall anzutreffen. Da kann es auch sein, dass sich ein Exemplar mal auf einem Dach tummelt, im Linienbus Platz nimmt oder in einer Behörde mit einem Karton eingefangen werden muss.
„Es kann auch passieren, dass ein Fuchs sich im Botanischen Garten mit auf die Picknickdecke setzt“, sagt die Wildtierexpertin Sophia Kimmig, die das Leben der Füchse in der Stadt seit einigen Jahren erforscht. Auf der Wiese vor dem Berliner Reichstag stünden die Chancen, den grazilen Tieren mit dem zumeist roten Fell und den bernsteinfarbenen Augen zu begegnen, in der Dämmerung besonders gut.
Großstädte seien einerseits wegen ihres Nahrungsangebots interessant. „Füchse ernähren sich hauptsächlich von Mäusen, aber auch Ratten und Regenwürmern, gern auch von Fallobst in den Gärten und Abfällen der Menschen“, so Kimmig.
Die Tiere haben allerdings eigentlich große Angst vor Menschen. Doch auch Großstädter sind mitunter verunsichert, wenn sie den Tieren begegnen: „Füchse sind in unseren Beratungen die Tierart Nummer eins. Wir bekommen durchschnittlich 1000 Anrufe pro Jahr zum Fuchs – von insgesamt rund 4500 Anrufen“, berichtet Claudia Harnisch vom Wildtiertelefon des Naturschutzbundes (Nabu). Oft gehe es darum, den Menschen Ängste zu nehmen. „Von Füchsen geht prinzipiell keine Gefahr aus“, so Harnisch. (mit dpa)
Die ganze Folge von „Masuren – Polens Seenparadies – mit Judith Rakers“ kannst du >>> hier in der NDR-Mediathek sehen.