In Hamburg haben 45 Prozent der Mieterinnen und Mieter durch Erhöhungen der Miete finanzielle Schwierigkeiten – das hat eine repräsentative Umfrage der Verbraucherzentrale Hamburg gezeigt.
Durch den Angriffskrieg auf die Ukraine werde indirekt auch das Wohnen teurer, so seien 59 Prozent der Befragten von einer Steigerung der Kaltmiete betroffen, teilte die Verbraucherzentrale in Hamburg mit. Besonders problematisch sei es, wenn gleichzeitig mit der Miete auch die Nebenkosten erhöht werden.
Hamburg: Ausgerechnet SIE müssen leiden
Besonders bei Indexmietverträgen scheint es Probleme zu geben, denn mit 15 Prozent gibt es hier den höchsten Anteil an Mietrückständen. Zudem gab es unter den Indexmieten in mehr als 75 Prozent Erhöhungen oder Ankündigungen zur Erhöhung. Indexmieten steigen im gleichen Maße wie die Verbraucherpreise. Bei hohen Inflationsraten wie derzeit ist das für Mieter ungünstig. Bei Mietverträgen ohne festgelegte Erhöhung gab es der Umfrage zufolge in mehr als 50 Prozent keine Preissteigerung.
„Preissprünge, wie wir sie gerade auch bei den Indexmietverträgen sehen, können viele Mieter:innen nicht verkraften. Hamburg hat eine Kappungsgrenze bei den Indexmieten vorgeschlagen“, schrieb die Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, Anna Gallina. Auch der Vorsitzende des Mietervereins Ralf Bosse sieht Indexmietverträge als preistreibend für den Mietenspiegel.
Studierende müssen im Sommersemester für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (WG) in Hamburg tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr. Das geht aus einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-gesucht.de hervor.
Demnach kostet ein Zimmer in der Hansestadt im Sommersemester 2023 im Schnitt 570 Euro – das sind 70 Euro oder 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Vor zehn Jahren kostete ein WG-Zimmer in Hamburg noch durchschnittlich 400 Euro.
Bundesweit müssen Studierende laut der Studie im Schnitt 458 Euro für ein Zimmer bezahlen. Vor einem Jahr waren es noch rund 414 Euro – die Preise legten also um mehr als zehn Prozent zu.
Am teuersten ist die Miete in München (720 Euro), gefolgt von Berlin (640 Euro). In Erfurt stieg die Miete auf 352 Euro, in Leipzig auf 365 Euro. Für ihre Erhebung haben das MMI und WG-Gesucht 94 Hochschulstandorte mit mindestens 5000 Studierenden ausgewertet. Durchgeführt wird die Marktbeobachtung seit 2013.
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Dem geschäftsführenden Direktor des Moses Mendelssohn Instituts, Stefan Brauckmann, zufolge ist der Anstieg vor allem auf höhere Energiekosten zurückzuführen. Er forderte dringend zusätzliche finanzielle Unterstützung für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen. „In immer mehr Städten braucht es mittlerweile das volle Gehalt eines Minijobs, 520 Euro, um die Wohnkosten zu tragen“, sagte Brauckmann. (dpa)