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Miniatur Wunderland mit Hassnachrichten konfrontiert – jetzt schießen die Betreiber zurück

Das Miniatur Wunderland Hamburg wird seit Jahren angefeindet. Das wollen sich die Betreiber nicht gefallen lassen und reagieren einmalig.

Miniatur Wunderland Hamburg
© Maen Gesmati

Hamburg, meine Perle: Warum die Stadt so einzigartig ist

Mit über 1,8 Mio. Einwohner ist Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Außerdem kommen rund sieben Mio. Touristen pro Jahr in die Hansestadt. Doch was macht die Stadt so beliebt und einzigartig?

Das Miniatur Wunderland gehört mittlerweile zu Hamburg wie der Michel und das Rathaus und hat eine große Fan-Gemeinde, aber auch Hater.

Die beiden Erfinder des Miniatur Wunderlandes in Hamburg, Frederik und Gerrit Braun, bieten seit achten Jahren ihren Besuchern eine besondere Aktion an: Wer sich den Eintritt nicht leisten kann, aber das riesige Gesamtkunstwerk dennoch besichtigen möchte, bekommt im Januar die Möglichkeit für einen kostenlosen Besuch.

Miniatur Wunderland Hamburg: Jetzt wollen die Betreiber zurück schlagen 

Die Zahl der Besucher, die das „Ich kann es mir nicht leisten“-Angebot nutzen, steigt von Jahr zu Jahr. Alleine in diesem Jahr haben über 15.000 Menschen diese Aktion genutzt, berichtet der Geschäftsführer des Miniatur Wunderlandes in Hamburg Frederik Braun gegenüber MOIN.DE.

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Zigtausende Menschen finden die Aktion toll und sind davon begeistert, wie Kommentare in Internet-Foren und sozialen Netzwerken nahelegen. Doch manche können der Aktion nichts abgewinnen, beleidigen die Betreiber und schicken ihnen Hassbriefe. „Wir wurden in den letzten achten Jahren beschimpft und beleidigt, weil wir angeblich ‚Wirtschaftsflüchtlingen und Schmarotzern‘ freien Eintritt schenken und wir uns dadurch angeblich ausnutzen lassen“, sagt Frederik Braun im Gespräch mit MOIN.DE.

„Wir bekommen auch viele nette Briefe“

Doch diese Hassnachrichten würden die Erfinder nicht davon abhalten, diese Aktion weiterhin anzubieten. „Jedes Jahr kündigen wir die Aktion auf sozialen Medien an und bekommen negative Kommentare, dass die Menschen uns betrügen und dass wir den Menschen nicht vertrauen können, das nervt uns. Aber wir werden die Aktion weitermachen, weil wir auch positive und nette Briefe bekommen, von Menschen, die die Aktion genutzt haben“, so Braun.

Miniatur Wunderland Hamburg
Der Geschäftsführer des Miniatur Wunderlandes in Hamburg Frederik Braun mit einer Hassnachricht. Foto: Maen Gesmati

Miniatur Wunderland Hamburg: „Das ist eine absolute Bereicherung“

Viele Menschen loben die Aktion in sozialen Netzwerken und manche würden am liebsten ihr Eintrittsgeld für bedürftige Personen spenden. „Uns wurden ganz oft Spenden angeboten, aber wir dürfen als Firma keine Spenden annehmen, deswegen überlegen wir, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Wir werden alles ehrenamtlich machen und vielleicht können dadurch mehr Leute einladen“, meint Frederik Braun gegenüber MOIN.DE. Die Spendeneinnahmen sollen bisherigen Überlegungen der Erfinder des Miniatur Wunderlands Hamburg demzufolge dazu genutzt werden, um weiteren bedürftigen Besuchern einen kostenfreien Eintritt in die Einrichtung ermöglichen zu können.

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Miniatur Wunderland Hamburg
Begeisterte Besucher im Miniatur Wunderland in Hamburg. Foto: Maen Gesmati

Wegen der großen Nachfrage im Januar im Zuge der Aktion mussten die Öffnungszeiten an mehreren Tagen verlängert werden. Aber das Team sei dadurch nicht übermäßig belastet, sondern stolz auf die Aktion. „An der Kasse erleben wir wegen der ‚Ich kann es mir nicht leisten‘-Aktion rührende Erlebnisse von Menschen, die sich bei uns bedanken und sich darüber freuen. Das ist eine absolute Bereicherung für das ganze Team, auch wenn die Kollegen manchmal mehr Arbeit und mehr Stress haben“, so Braun.


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Wann der Verein gegründet werden soll, ist derzeit noch unklar. Sicher steht aber fest, dass im nächsten Januar erneut tausende bedürftige Besucher kostenlosen Eintritt ins Miniatur Wunderland Hamburg erhalten.