Gerade erst hatte sie in einem Penny in Hamburg eingekauft, da bricht eine Kundin plötzlich in Tränen aus. Anschließend verlässt die Frau wutentbrannt den Markt. „Ihr seid solche Arschlöcher“ ruft sie dem Personal noch entgegen.
Es ist nur wenige Minuten her, dass die Dame den Penny in Hamburg, der nun zum zweiten Mal im Mittelpunkt einer Reportage steht, verlassen wollte – allerdings voller Vorfreude.
Penny in Hamburg: Aufregung zum Wochenende
Als die Kundin, der nun die Tränen übers Gesicht laufen, zum ersten Mal an der Kasse steht, ist sie freudig gespannt. „Auf den letzten Drücker“ will die blonde Frau, die hastig eine große Einkaufstasche unter dem Förderband der Kasse hervorzieht, noch einige Besorgungen für das Wochenende machen.
Außer Atem, aber sichtlich zufrieden packt sie eine Flasche Wodka, Cola und einige Energy-Drinks in ihren Beutel. „Der ist für Freunde und für mich, da hat jemand Geburtstag“, erzählt sie.
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Die Eile komme daher, dass sie im Hotel eingeschlafen sei – und Alkohol dürfe ja nur bis 22 Uhr verkauft werden, offenbart sie mit auffallend rotem Kopf.
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Daten und Fakten zur Reeperbahn:
- Die Reeperbahn verläuft vom Millerntor in Richtung Westen bis zum Nobistor und ist 930 Meter lang
- Die Reeperbahn erhielt ihren Namen von Taumachern und Seilern, den so genannten Reepschlägern, die für die Herstellung von Schiffstauen verantwortlich waren
- Heute reihen sich zahlreiche Diskotheken, Bars, Strip-Clubs, Theater und Hotels auf der Reeperbahn aneinander
- Auch bekannt als Hamburger Kiez ist die Reeperbahn die Anlaufstelle, wenn es um Vergnügung und Partyspaß geht
- Weltweit ist die Reeperbahn auch als das Rotlichtviertel schlechthin bekannt und wird daher als „die sündigste Meile der Welt“ bezeichnet
- Im Sommer zieht die Reeperbahn bis zu 50.000 Besucher am Wochenende an
- Insgesamt besuchen rund 30 Millionen Menschen pro Jahr die Reeperbahn und ihre Seitenstraßen
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Denn zum Zeitpunkt der Reportage befindet sich Hamburg wie ganz Deutschland im Lockdown. Auf Hotspots wie der Reeperbahn dürfen daher alkoholische Getränke ab 22 Uhr nicht mehr verkauft werden.
Das führt dazu, dass die Mitarbeiter des Penny-Markts schon eine Stunde vor Ladenschluss den Alkohol verhüllen müssen, teilweise wird er sogar mit einem Schiebetor abgeriegelt.
„Jetzt sind wir Spielverderber, jetzt machen wir das ganze schöne Zeugs weg. Aber was sollen wir machen, die Stadt will das so“, sagt eine Mitarbeiterin.
Penny in Hamburg: Kundin verliert fast ihre Fassung
Nun kann der Abend beginnen, doch die Dame kehrt noch einmal in das Geschäft zurück. Die bereits bezahlten Einkäufe – es befinden sich auch einige Lebensmittel und Hygieneartikel in der grün-gelben Tüte – stellt sie kurzerhand hinter dem Kassierer ab.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Was dann passiert, kostet die eilige Kundin fast ihre gesamte Fassung: Als sie an die Kasse zurückkehrt, will sie die Tasche mitnehmen und schreitet kurzerhand zum Abstellort.
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Mit ausgestrecktem Finger zeigt sie auf den Fußboden und beginnt, sich hektisch umzusehen – die Tasche ist weg. Was weder sie noch der grauhaarige Mann an der Kasse gesehen haben: Ein andere Kunde hat an der Kasse nebenan bezahlt und den abgestellten Einkaufsbeutel einfach mitgenommen.
Penny in Hamburg: Wut und Verzweiflung brechen sich Bahn
Binnen Sekunden fällt die Stimmung der Kundin ins Bodenlose. „Das kann doch nicht wahr sein, das ist Scheiße“ ruft sie aus, nachdem der Kassierer erfolglos versucht hat, die Tasche zu finden.
Als sich wenig später ein weitere Mitarbeiter des Penny-Marktes einschaltet, um zu helfen, brechen alle Dämme.
Besonders der verlorene Alkohol scheint zu dem Zeitpunkt der größte Schatz der Kundin zu sein. Bestürzt stellt sie fest: „Jetzt kriege ich doch nichts mehr“. Die Tränen rollen die Wangen herab, verzweifelt fragt sie, ob sie nicht ausnahmsweise nach 22 Uhr noch Alkohol kaufen könne.
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Als das verneint wird, zeigt sich die Not, in der sich die Kundin scheinbar befindet. Lebensmittel brauche sie doch nicht mehr, schreit sie unter Tränen.
Penny in Hamburg: Kult um den Discounter auf dem Kiez
Mit den Armen fuchtelnd, lässt sie ihrer Fassungslosigkeit freien Lauf und bittet erneut darum, doch noch Alkohol kaufen zu können. Der trockene Kommentar des ungerührten Kassierers: „Ab Punkt 22 Uhr darf kein Alkohol mehr verkauft werden. Das Leben ist hart.“
Völlig aufgelöst stürmt die frustrierte Kundin nun in Richtung Ausgang und schreit sich endgültig in Rage: „Egal, dann schenk ich euch das Geld! Ihr seid solche Arschlöcher!“ Vor der Tür dreht sie sich nochmal um und setzt nach: „Ihr hättet ja auch Nein sagen können! Ich scheiße ja auch Geld.“
Dass die Mitarbeiter solche Szenen häufiger erleben, lässt sich erahnen – immerhin war der lautstarke Vorfall Teil einer Doku-Reihe, die im Jahr 2007 begann. Spiegel TV berichtete damals zum ersten Mal von der Penny-Filiale auf dem Kiez und ihrem bunten, öfters aufgebrachten Klientel.
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Bleibt zu hoffen, das der Abend für die bestohlene Einkäuferin noch ein gutes Ende nahm – und sie vielleicht in einem weiteren Teil der Doku mit besserer Laune zu sehen sein wird. Der Penny-Markt in Hamburg ist inzwischen so kultig, dass eine Fortsetzung der Doku durchaus wahrscheinlich ist.
Die komplette Reportage kannst du dir hier auf Youtube ansehen. (wip)