Veröffentlicht inHamburg

Restaurant in Hamburg geht drastischen Schritt – Gäste haben keine Wahl mehr

Was hoch im Norden schon lange zum guten Ton gehört, macht in Deutschland Angst. Ein Restaurant in Hamburg geht trotzdem voran.

© IMAGO / Panthermedia / Addictive Stock

Hamburg, meine Perle: Warum die Stadt so einzigartig ist

Mit über 1,8 Mio. Einwohner ist Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Außerdem kommen rund sieben Mio. Touristen pro Jahr in die Hansestadt. Doch was macht die Stadt so beliebt und einzigartig?

In Hamburg hält die Moderne Einzug – in einem Nobel-Restaurant stampft man eine Tradition ein, man traut sich was. Betroffen sind alle Gäste, einige üben harte Kritik.

Dabei springen die Betreiber auf einen Trend auf, der noch weiter im Norden schon lange Schule macht. Doch wenn ein Restaurant, wie jetzt in Hamburg, einen Vorstoß wagt, stehen schnell üble Vermutungen im Raum…

Restaurant in Hamburg: Da piept’s nur noch

Was in Skandinavien schon lange gang und gäbe ist, stellt so manchem in Deutschland die Nackenhaare auf: Münzen und Scheine sind im Hamburger Restaurant „Le Lion“ nicht mehr erwünscht. Betreiber Jörg Meyer will nur noch Kartenzahlung in seinem Etablissement sehen.

In seinem Newsletter “7-cl Business“ erläutert Meyer ausführlich seine Entscheidung: „In der Praxis ist Bargeld für uns kein relevantes Zahlungsmittel mehr (…). Wir haben bereits jetzt sehr wenig Barzahlungen.“ Die Gastronomie beschreibt er als „bargeldintensive Branche“, der Aufwand von Barzahlungen vor Ort sei „absurd“. Insbesondere behördlicher Bürokratie von Finanzämtern will er sich mittels der Kartenzahlung erwehren.

+++ Hamburg: Amt trifft drastische Entscheidung – Fans der Wasserlichtkonzerte müssen sich beeilen +++

Restaurant Hamburg: Gut für’s Finanzamt

Denn „bargeldintensive Branchen“ stehen unter besonderer Beobachtung des Fiskus, das Finanzamt darf den Umsatz schätzen. Ein Grund ist das Risiko der Geldwäsche – aus Sicht des Finanzamts. Ein weiteres „Monster“ für Meyers „Le Lion“ ist die Pflicht zur Verfahrensdokumentation, die seit 2015 gilt und seit 2017 dazu geprüft werden kann.

„Lohnt sich dieser absurde Aufwand (…) für den Zahlungsweg ‘bar’, der in meinem Fall zehn bis maximal 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht? Für mich nicht mehr“, meint Meyer. Somit ist klar: in den kommenden Wochen stellt man im „Le Lion“ um, Bargeld als Zahlungsmittel fliegt aus dem Tagesgeschäft. Kritik folgt prompt.


Mehr News aus Hamburg:


Restaurant in Hamburg: Harte Kritik

 „Nach wenigen Stunden kamen schon zwei, drei recht harte Anfeindungen per Direktnachricht. Man bezeichnete mich als Loser, meinte, es wäre meine Pflicht, für Freiheit statt staatlicher Überwachung zu ‘kämpfen’, und dass man meine Bar jetzt meiden würde und so weiter“, so Meyer. Und das trotz ausführlicher Erklärungen. In Deutschland ist die Skepsis gegenüber reiner Digital-Abwicklung von Zahlungen offenbar noch sehr groß…