Veröffentlicht inHamburg

Tierpark Hagenbeck greift ein – diese Tiere sind außer Rand und Band

Wenn gefährliche Tiere unerwartet auftauchen, wo sie eigentlich nicht sein sollen, ist schnelles Handeln gefragt.

Der Tierpark Hagenbeck hat sogar an der Erstellung des neuen Gesetzes der Gefahrtierverordnung mitgewirkt. Foto: Tierpark Hagenbeck

Die Tiere im Tierpark Hagenbeck sind oft niedlich und süüüüß. Doch manche unter ihnen auch ziemlich gefährlich. Ob Tiger, exotische Spinnen oder Schlangen – sie können eine große Gefahr für Menschen bedeuten.

Beim Tierpark Hagenbeck kennt man sich deswegen aus mit dem Gefährdungspotential der Tiere. Die Pfleger müssen ja schließlich Bescheid wissen, mit wem sie es da zu tun haben. Aber was ist, wenn solche Lebewesen mal unerwartet außerhalb des Zoos auftauchen?

Tierpark Hagenbeck hilft bei gefährlichen Tieren

Nicht selten kommt es vor, dass exotische Tiere nicht im Tierpark Hagenbeck zu sehen sind, sondern im Reisegepäck oder Supermarkt auftauchen oder es zu Unfällen mit Gefahrtieren im eigenen Haushalt kommt. Sind gefährliche Tiere außer Rand und Band, müssen am besten Profis ran. Ärzte und Einsatzkräfte sind gefordert, schnelle und richtige Entscheidungen zu treffen. Dabei hilft ihnen auch der Tierpark Hagenbeck mit seiner großen Expertise.

+++ Jan Fedder: Widerlich! Unbekannte machen sich an seinem Grab zu schaffen – nicht zum ersten Mal +++

Guido Westhoff, Zoologischer Direktor im Tierpark und Schlangenexperte schulte Mitte November rund 30 Personen, die erste Ansprechpartner nach beispielweise Bissunfällen oder Sichtung von Gefahrtieren sind. Denn was ein Gefahrtier ist, hat Hagenbeck maßgeblich mitdefiniert. Zusammen mit Zootierarzt Flügger hat Westhoff aktiv an der Erstellung des neuen Gesetzes der Gefahrtierverordnung mitgewirkt und die Behörden beratend unterstützt.

Die Schulung vom Tierpark Hagenbeck. Foto: Tierpark Hagenbeck

+++ Budni in Hamburg: Wichtige Ansage an alle Kunden – bei diesem Zettel am Regal solltest du aufpassen +++

Bei der Schulung im Tropen-Aquarium vom Tierpark Hagenbeck ging es vor allem um Reptilien und Spinnentiere, die durch ihre Kraft oder ihre Waffen und Gifte in der Lage sind, Menschen erheblich zu verletzen oder gar zu töten. Ziel des dreistündigen Informationsabends war es, dass Einsatzkräfte der Hamburger Feuerwehren und Notfallmediziner des UKE in der Lage sind, Situationen mit Gefahrtieren richtig einzuschätzen, richtig zu handeln, sich selbst zu helfen und zu wissen, wann Experten hinzugezogen werden müssen.

Zehn Bissunfälle in 2022

Wie berge ich eine vermeintlich gefährliche Spinne oder Schlange und ist das Tier überhaupt ein Gefahrtier? Wo bekomme ich im Falle einer Vergiftung passende Antiseren her? Wie verhalte ich mich bei einer Konfrontation mit einem Gefahrtier? Diese und weitere Fragen wurden den Einsatzkräften und Notfallmedizinern anhand von Fallbeispielen, Bildern und der Demonstration an lebenden Tieren anschaulich beantwortet. Zusätzlich wurden Utensilien und Schutzkleidung vorgestellt, die im Umgang mit Gefahrtieren hilfreich und lebensrettend sein können.


Mehr News:


In diesem Jahr gab es rund zehn Bissunfälle mit Gefahrtieren. Entsprechende Antiseren und Beratungen bei Bissunfällen erhalten Ärzte deutschlandweit vom Serumdepot Berlin e.V.. Als Präsident und Vorsitzender ist Dr. Westhoff hier auch beratend tätig und unterstützt Einsatzkräfte und Notfallmediziner mit seinem Expertenwissen zu Gefahrtieren.