Wer nach Hamburg kommt und einen Ausflug machen will, bekommt weit oben den Tierpark Hagenbeck vorgeschlagen. Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Institution. Mit 19 Hektar gilt er als DER Zoo Hamburgs.
Doch der Tierpark polarisiert auch. Und zwar nicht nur wegen Preis-Erhöhungen. Schon seit Monaten befinden sich die Mitarbeiter von Hagenbecks im Streik. Sie fordern einen Haustarifvertrag und lassen gemeinsam mit der Gewerkschaft solange keine Ruhe. Jetzt holt Geschäftsführer Dirk Albrecht zu einem weiteren fragwürdigen Schritt aus. Und auch hier spitzt sich die Situation nun weiter zu.
Tierpark Hagenbeck: Erst Hausverbot, dann Rezensions-Klatsche
Ein Skandal nach dem anderen: Erst sorgte ein Hausverbot für Schlagzeilen, dass die Tierpark Hagenbeck Geschäftsleitung mehreren Dauerkartenbesitzern ausgesprochen haben soll. Und das nur, weil sie den Leiter auf den Streik angesprochen und sich mit den Mitarbeitern solidarisiert hatten (hier mehr dazu).
Jetzt wird auch offenbar keine Kritik mehr geduldet: Wer eine schlechte Bewertung auf Google abgibt, bekommt Gegenwind. Eine Anwaltskanzlei hat im Auftrag Google aufgefordert, Bewertungen prüfen und sogar löschen zu lassen (wir berichteten).
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Tierpark Hagenbeck ignoriert Kritik
Ein schamloser Zug, den natürlich auch die Tierschutzorganisation PETA nicht kommentarlos stehen lässt. Im Gespräch mit MOIN.DE betitelte eine Biologin den Tierpark sogar bereits als einen „der schlimmsten Zoos im Land“. Es kamen einige grenzwertige Zustände und schlimme Vorfälle der Vergangenheit zur Sprache (lies hier weiter).
In einer Pressemitteilung von PETA heißt es zu den Sperrungen von Google-Rezensionen nun: „PETA kritisiert, dass der Tierpark Hagenbeck offenbar gegen Kritik aus der Bevölkerung vorgeht, statt sich mit dieser konstruktiv auseinanderzusetzen.“
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Tierpark Hagenbeck: Tierleid solle gemeldet werden
Die Tierrechtsorganisation ruft nun dazu auf, Missstände in der Tierhaltung über ihr Whistleblower-Formular unter www.tierquaelerei.de zu melden. „Der Tierpark Hagenbeck war in den vergangenen Jahren immer wieder in den Negativschlagzeilen, und das hinsichtlich der bedrückenden Haltungsbedingungen völlig zu Recht“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
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Würz betont: „Jede Eintrittskarte finanziert das Leid der Tiere. Wer jedoch Missstände bei der Tierhaltung beobachtet oder bestenfalls auch per Foto oder Video dokumentiert hat, bitten wir, sich über unser Whistleblower-Formular zu melden.“