Im Tierpark Hagenbeck hängt der Haussegen derzeit gewaltig schief. Beschäftigte drohten erst kürzlich mit einem großangelegten Streik (wir berichteten), Liebhabern des Mega-Zoos könnten bald vor verschlossenen Toren stehen.
An der Spitze des Tierpark Hagenbeck zeigte sich Geschäftsführer Dirk Albrecht wenig begeistert, äußerte Sorgen um die Tiere. Jetzt droht er wiederum mit rechtlichen Schritten.
Tierpark Hagenbeck: Krise im mitten Sommer
Gerade in den Sommermonaten liegt für Liebhaber von Eisbären, Ottern und Co. ein Besuch im Tierpark Hagenbeck nah. Schließlich bieten die Open-Air-Gehege im Norden Hamburgs bei strahlendem Sonnenschein besondere Anblicke in den Gehegen, der Winterschlaf vieler „Bewohner“ ist beendet. Doch Beschäftigte protestieren.
80 Mitarbeiter wollen laut der Gewerkschaft IG BAU mittels Protest und Notfalls einem großangelegten Streik für faire Löhne, „verlässliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld“ sowie „gleichen Urlaub“ für alle einstehen. Von den 80 in der IG BAU organisierten Mitarbeitern haben laut „Hamburger Abendblatt“ ganze 60 für einen Streik gestimmt – bei 160 Beschäftigten im Tierpark Hagenbeck fällt diese Zahl ins Gewicht. Und ein unbefristeter Streik soll kommen, der Starttermin soll absichtlich geheim bleiben.
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Tierpark Hagenbeck: Harte Ansagen
„So wollen wir verhindern, dass der Arbeitgeber rechtswidrig Fremdpersonal für den Tag einstellt. So, wie es in der Vergangenheit bereits geschehen ist“, erzählte Gewerkschaftssekretär Paul Lechner dem „Hamburger Abendblatt“. Tierpark Hagenbeck-Boss Dirk Albrecht sieht allerdings keinen Verhandlungsspielraum – und verweist erneut auf das Leid der Tiere, das bei einem Streik droht.
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Tierpark Hagenbeck: Rechtliche Schritte
„Der Tierpflegebereich ist der einzige Bereich, über den die Gewerkschaft bezüglich eines Notfallplanes mit uns sprechen muss. In diesem Bereich fahren wir allerdings schon auf Reserve. Deshalb sage ich klar, es kann keinen Notfallplan für die Tierpflege geben“, so Albrecht. Sollte etwa das Tropenaquarium nur einen Tag bestreikt werden, sei „danach die Hälfte der Fische tot“, sagt er.
Sollte der Tierpflege-Bereich dennoch bestreikt werden, behält sich Albrecht rechtliche Maßnahmen vor. „In dem Fall sehen wir uns gezwungen, per einstweiliger Verfügung dagegen vorzugehen.“