Udo Lindenberg war auf Entzug und seine Fans auch. Jetzt hat der Altrocker sein „Udopium“ wieder: Er ist zurück auf der Bühne.
Das erste Konzert nach der Corona-Zwangspause in Schwerin ist von den Fans heiß ersehnt, von manchem wohl auch bang erwartet worden. Doch neben der Freude meldete sich Udo Lindenberg nun auch mit besorgniserregenden Worten.
Udo Lindenberg spricht über Einsamkeit und Alkohol
Die Sorgen erweisen sich zum Start der „Udopium“-Deutschlandtour als unbegründet: Lindenberg legte eine zweistündige Show hin, bei der er alle Register zog (>>> wir berichteten).
Keine stimmlichen oder Konditionsschwächen. „Wir sind wieder da, wo wir hingehören, wo unser echtes Zuhause ist“, rief Lindenberg sichtlich gelöst und glücklich seinem Panik-Orchester und den 8.000 begeisterten Konzertbesuchern in der ausverkauften Sport- und Kongresshalle Schwerin zu.
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Doch mit seiner Rückkehr bekennt Udo auch, die Jahre der Corona-Pandemie hätten zu den schlimmsten in seinem Leben gehört. Keine Auftritte, er als einziger Gast im Lockdown im Hamburger Atlantic-Hotel, in dem er seit Jahrzehnten wohnt.
Die Korridore abgedunkelt, gedrückte Stimmung. „Da trifft man auf Geister, gute Geister, böse Geister, Flaschengeister“, verrät er.
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Das ist Udo Lindenberg:
- Udo Gerhard Lindenberg wurde am 17. Mai 1946 in Gronau (Westfalen) geboren
- Udo Lindenberg ist nicht nur Rockmusiker, sondern auch Schriftsteller und Maler
- Sein Markenzeichen sind der Hut, die dunkle Brille und natürlich die markante Stimme
- In seinen ersten Hamburg-Jahren lebte Udo Lindenberg in einer Wohngemeinschaft u.a. mit Marius Müller-Westernhagen und Otto Waalkes zusammen
- Udo Lindenberg lebt seit Jahren im Hamburger Hotel „Atlantic Kempinski“
- Seit Ende der 90er-Jahre ist Udo Lindenberg mit der 31 Jahre jüngeren Fotografin Tine Acke liiert
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Udo Lindenberg und die bösen Geister
Heftige Worte. Mit Anfang 40 hatte Lindenberg einen Herzinfarkt, wenige Jahre Später landete er mit 2,7 Promille im Krankenhaus. Die Geister die er rief: Alkohol in vielen Formen. Immer wieder Abstürze, aus denen er sich zurückkämpfen musste. Der Aufenthalt blieb nicht der einzige, insgesamt zehn mal wurde er eingeliefert, davon mehrere Male mit 4,7 Promille.
Ein Rocker, der seine Limits ausgetestet hat und mittlerweile nach eigenen Aussagen vom Alkohol losgekommen ist. Dennoch scheint die Isolation durch die Corona-Pandemie Lindenberg zumindest emotional angekratzt zu haben.
Mit seiner Andeutung macht das Rock n‘ Roll-Urgestein auch deutlich, dass er in dieser Zeit zumindest an Alkohol gedacht hat. Er habe im Lockdown dann aber neue Shows entwickelt, sich mit Joggen fit gehalten und viel gemalt, erzählt er. Vorbildlich!
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Udo Lindenberg wirft offenbar nichts so leicht aus der Bahn. Die Einsamkeit im Hotel Atlantic ist ausgestanden, seine Anhänger haben ihr „Udopium“ wieder – und können sich auf die 20 Konzerte freuen, die dem Schweriner Tourauftakt bis zum 10. Juli folgen, von Berlin bis München und von Mannheim bis Hamburg. Alle sind nach Angaben des Managements bis auf Restkarten ausverkauft. (dpa/mae)