Die Pandemie hat die Kreuzfahrtindustrie seit Mitte März mehr oder weniger zum Stillstand und viele Anbieter in finanzielle Nöte gebracht. Auch beim Mutterkonzern von Aida, Carnival, gehen die Reserven mehr und mehr drauf.
Wie stark das Unternehmen unter der Corona-Krise leidet, geht jetzt aus Zahlen hervor, die der Aida-Mutterkonzern für das vierte Quartal des vergangenen Jahres veröffentlicht hat. Und die sind wirklich tiefrot.
Aida-Mutterkonzern präsentiert tiefrote Zahlen
So dürfte sich laut vorläufigen Ergebnissen der Nettoverlust auf 2,2 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) belaufen, wie der Konzern am Montag in Miami mitteilte.
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Vor einem Jahr hatte es noch einen Gewinn von 423 Millionen Dollar gegeben. Doch es gibt einen Lichtblick: Carnival rechnet damit, dass die Geschäfte bald wieder besser laufen.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2019) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
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Für die zweite Jahreshälfte 2021 lägen die Buchungen im historischen Durchschnitt und die Nachfrage für 2022 steige.
Aida-Mutterkonzern als Symbol der Krise
Die Corona-Pandemie setzt dem Tourismus-Giganten, dem neben Aida unter anderem auch die Kreuzfahrtanbieter Costa und P&O Cruises gehören, schon länger stark zu.
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Der Branchenriese war durch Virus-Ausbrüche auf einigen seiner Schiffe schon recht früh in die Schlagzeilen geraten. Dann kamen noch größere IT-Probleme zum Ende des Jahres hinzu.
Aida-Mutterkonzern äußert sich zu IT-Problemen
Auch dazu gibt es nun weitere Informationen. In der Mitteilung von Carnival heißt es: „The company is actively addressing an IT security incident affecting two of its brands.“
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Zu Deutsch: „Das Unternehmen beschäftigt sich mit einem IT-Sicherheitsvorfall für zwei Marken.“ Damit bestätigt der Konzern, was schon seit längerem vermutet wurde: einen Hackerangriff. Dem Unternehmen soll dabei aber kein weiterer Schaden entstanden sein.
Im Frühjahr sollen die Aida-Schiffe „nach einer deutlichen Entspannung des Infektionsgeschehens in Deutschland“ wieder zur See fahren. Mehr dazu kannst du >> hier lesen. (mk mit dpa)