Wichtige Schritte waren bereits getan, und jetzt ist alles dahin. In Sachen Nachhaltigkeit präsentierte sich die Rostocker Reederei als Pionier. Die „Aida Cosma“ brach ihre Jungfahrt im Februar letztes Jahres auf und seitdem ist es bekannt, dass das Schiff mit einem LNG-Betrieb fährt und umweltfreundlich sein soll. Ebenso die „Aida Nova“ gilt als das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das komplett mit LNG betrieben werden konnte.
Ein gutes Gewissen war tausenden Kreuzfahrern so sicher – doch nun gibt es Neuigkeiten , die für viele Aida-Liebhaber einfach nur Peinlich sind.
Aida bricht ein gewichtiges Versprechen
Wegen gestiegener Preise für Flüssigerdgas (LNG) fahren die beiden Kreuzfahrtschiffe „Aida Nova“ und „Aida Cosma“ derzeit nicht mit dem als umweltfreundlicher geltenden Treibstoff.
Stattdessen würden sie seit ein paar Wochen mit Marinegasöl (MGO) – einem Dieseltreibstoff – betrieben, sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze am Donnerstag. „Wir werden aber zum LNG-Betrieb zurückkehren, wenn das möglich sein wird. Die Preisentwicklung können wir nicht voraussehen.“ Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ darüber berichtet.
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„Die Preissteigerungen waren erheblich, um nicht zu sagen, explosionsartig“, sagte Kunze. LNG habe sich auf das drei- bis Fünffache verteuert. Eine Belieferung zu angemessenen Preisen sei nicht möglich.
Aida: Klares Fazit: Nicht nachhaltig
Die Schiffsmotoren beider Schiffe seien für den Dual-Fuel-Betrieb gebaut und könnten sowohl MGO als auch LNG nutzen. LNG senke nicht nur die lokalen Emissionen, sondern sei auch die Brückentechnologie in die Zukunft hin zum möglichen Betrieb mit emissionsfreien Gasen.
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Das „Hamburger Abendblatt“ verweist zudem auf das Fährunternehmen Fjord Line. Dieses hatte mitgeteilt, seine beiden LNG-Schiffe, die „MS Stavangerfjord“ und „MS Bergensfjord“ von reinen LNG-Motoren auf Dual-Fuel-Motoren umzustellen.
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Leider führten steigende Treibstoffkosten für LNG zu einer Gewinnsituation, die nicht nachhaltig sei. „Die Energiekrise, ausgelöst durch die Invasion Russlands in die Ukraine, hat zu außerordentlich hohen und stark schwankenden LNG-Preisen geführt“, hieß es in einer Mitteilung.
Es sei traurig, einen Umbau vornehmen zu müssen, um auch mit MGO fahren zu können. Betroffen sind Routen zwischen Dänemark und Norwegen. (mit dpa)