Die Aida und andere Kreuzfahrt-Unternehmen sowie die Stadt Hamburg sehen sich aktuell harter Kritik ausgesetzt. Die Reederei aus Rostock will das nicht so stehenlassen.
Die Linkspartei fordert eine Pflicht, die nicht nur die Aida und ihre Konkurrenten betrifft, sondern den ganzen Hafen.
Aida und Co.: Linke fordert Landstrom-Pflicht
Was ist passiert? Die Linken in der Hamburger Bürgerschaft haben eine „erschreckende“ Bilanz zur Landstromnutzung von Schiffen in Hamburg gezogen. „Die Landstromanlage in Altona steht seit Jahren – und wird kaum genutzt“, sagte der Hafenexperte der Linken-Fraktion in der Bürgerschaft, Norbert Hackbusch.
Landstrom gilt als wichtiger Faktor auf dem Weg zur Klimaneutralität. Bislang lassen viele Schiffe im Hafen ihre Motoren weiter laufen, um sich mit Strom zu versorgen – mit entsprechenden Abgasen und CO2-Emissionen. Daher setzt auch der Hamburger Luftreinhalteplan auf eine Nutzung von Landstrom.
Die Linke verlangt eine Landstrompflicht in Altona bis spätestens Anfang 2028, in der Hafencity und auf Steinwerder bis Anfang 2029 sowie auch an den Containerterminals.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 13 Schiffen
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
„Dabei zeigen China, die USA und jetzt Amsterdam, dass eine Landstrompflicht funktioniert. Und gerade in Hamburg mit seinem Hafen mitten in der Stadt ist die Durchsetzung auch entscheidend.“ Daher will sich die Fraktion für eine Landstrompflicht einsetzen.
Die am Terminal Altona liegenden Schiffe seien entweder nicht landstromfähig oder sie seien zwar landstromfähig, aber noch nicht auf die Anlage eingestellt (zertifiziert), kritisiert die Fraktion. Landstromfähige Schiffe wie die „Aidasol“ legten wiederum an einem anderen Terminal an, wo bisher keine Landstromanlage existiert.
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Aida widerspricht vehement
Die Reederei Aida Cruises widerspricht jedoch ausdrücklich. Die „Aidasol“ nutze seit 2017 regelmäßig die Landstromanlage in Altona während der Liegezeit im Regelbetrieb. „Auch für alle weiteren Anläufe ist in diesem Jahr das Cruise Center Altona als Liegeplatz von ‚Aidasol‘ geplant“, sagte eine Sprecherin weiter. „Unser Ziel ist, mit allen Schiffen unserer Flotte im Hafen, sofern technisch möglich, grünen Landstrom zu beziehen.“
Die Stadt Hamburg hat bereits die Ausrüstung auch der beiden anderen Kreuzfahrtterminals Steinwerder und Hafencity mit Landstrom angeschoben. Zudem sollen mit Tollerort und Burchardkai die ersten beiden Containerterminals mit Landstromanlagen ausgerüstet werden.
Landstrom ist allerdings im Vergleich zum Schiffsdiesel sehr teuer. Deshalb könnten Reedereien drüber nachdenken, auf andere Häfen ohne Landstrompflicht auszuweichen.
Es bleibt wohl ein schwieriges Thema für die Redereien von „Mein Schiff“, Aida und Co. aber auch ein wichtiges für die Klimaneutralität. (dpa/llw)