Wenn der Durst ruft, geht es für die Kreuzfahrer auf den Schiffen von Aida schnell an die Bar. Dann heißt es erst einmal warten. Aus zehn werden 20 Minuten, aus 20 plötzlich 30 Minuten und noch immer hält der durstige Gast kein kühles Getränk in der Hand.
Frust macht sich breit. Ein Blick an den gegenüberliegenden Tisch im Aida-Restaurant macht es nur noch schlimmer. Werden die Gäste dort tatsächlich vorgezogen, weil sie dem Kellner gerade Bargeld zugesteckt haben? Der Urlauber kann es nicht fassen.
Aida: Zweitklassige Behandlung an Bord
„Wir sind aktuell auf der AIDA Cosma. Wir haben zum wiederholten Male an der Bar im Theatrium ein Getränk bestellen wollen“, erzählt ein Gast. Das Problem: Nach über 20 Minuten Wartezeit, wurde seine Bestellung weder zubereitet noch überhaupt entgegengenommen. Er ist sauer: „Gäste, die Bargeld als Trinkgeld übergeben werden bevorzugt“, schimpft er, bewertet den Service auf dieser Reise als „nicht gut“ und tritt eine riesige Diskussion los.
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„Wenn du erkannt hast, dass ein kleines Trinkgeld alles etwas angenehmer macht: was hält dich davon ab?“ fragt ein Mann. Trinkgeld für mehr Aufmerksamkeit könne aber nicht die Lösung sein, gibt ein anderer zu bedenken. Nach Angaben des Unternehmens ist das Trinkgeld im Reisepreis inbegriffen. Es ginge doch aber nicht um große Beträge, feuert der andere zurück und stellt klar: „Wenn man ganz besonders viel Sparen will, bleibt man zu Hause.“
Aber wie kommt man denn nun in die Gunst der Kellner an Bord, will einer wissen. „Wie soll das laufen? Muss ich mit dem Schein in der Hand den Kellner ranwinken?“ Ein Aida-Gast, der offenbar einmal selbst an Bord eines Kreuzfahrschiffes gearbeitet hat, sorgt für Klarheit. „Wenn es mir zu Reisebeginn mit freundlichen Worten übergeben wurde, dann habe ich mir bestellte Getränke gemerkt und konnte diese Gäste dann auch öfter mal früher bedienen“, gibt er zu. Die Crew sei schließlich in erster Linie an Bord, um Geld zu verdienen.
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Aida: Bestechungsgelder an Bord?
Werden Gäste, die Trinkgeld geben also wirklich bevorzugt?
Eine andere Urlauberin hat ähnliches erlebt. Mit „reichlich Trinkgeld“ seien Tische, die angeblich nicht reservierbar seien, würden plötzlich doch freigehalten. „Haben wir im Sommer auf der Stella erlebt. Immer dieselben Personen bekamen ihren bestimmten Tisch'“, ärgert sie sich.
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Das seien „Bestechungsgelder“, behauptet eine andere. Der Kreuzfahrt-Kellner, der gegenüber MOIN.DE erzählt, dass er viele Jahre für „Hapag Lloyd“ gearbeitet habe, beschwichtigt. Es sei „kein Bestechungsgeld“ sondern „eine Wertschätzung für das Servicepersonal.“
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Viele Aida-Gäste berichten aber auch von positiven Erfahrungen und freundlichem Personal, ohne dass sie ihm zuvor Trinkgeld zugesteckt hätten. Nicht wenige sehen es aber wie der Kellner und geben das Trinkgeld gerne, sofern es sich der Service verdient hat.