So schön eine Kreuzfahrt mit Aida oder einer anderen Reederei auch ist, so überkommt den einen oder anderen Gast doch das schlechte Gewissen. Der Grund: Die Schiffe sind entweder mit Schweröl, Diesel oder Flüssiggas unterwegs. Nicht wirklich umweltfreundliche Antriebsstoffe. Auch wenn letzteres immer noch am „grünsten“ ist.
Wegen des Schadstoffausstoßes plagt so manchen Kreuzfahrt-Urlauber bei einer Tour das schlechte Gewissen. Manche gehen sogar gar nicht erst an Bord von Aida und Co. – obwohl sie gerne möchten. Besonders diese Menschen dürften gerne hören, dass die Reederei nun wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat.
Aida-Schiff bekommt neuen Kraftstoff
Im Rahmen seiner Green Cruising Strategie hat das Kreuzfahrt-Unternehmen Aida Cruises am 8. Dezember die „Aida Prima“ erstmals mit 100-prozentigem Biokraftstoff im Hafen von Rotterdam (Niederlande) betankt. Das Unternehmen arbeitet dafür mit der niederländischen Firma GoodFuels zusammen.
„Mit dem Einsatz von Biokraftstoffen zeigen wir, dass die schrittweise Dekarbonisierung von bereits im Dienst befindlichen Schiffen möglich ist. Die größte Herausforderung, vor der die gesamte Schifffahrtsbranche aktuell steht, ist die Verfügbarkeit auf industriellem Niveau und zu marktfähigen Preisen“, sagte Aida Präsident Felix Eichhorn.
+++ Aida: Nach Eskalation an Bord – geht es dem Kapitän jetzt an den Kragen? +++
Bereits im Juli dieses Jahres startete Aida Cruises als erstes Unternehmen der Branche den Einsatz von sogenannten „Drop-in“ Biokraftstoffen an Bord eines großen Kreuzfahrt-Schiffes. Am 21. Juli 2022 wurde die „Aida Prima“ mit einer Mischung aus nachhaltigem marinen Biokraftstoff und Marinegasöl (MGO) der Firma GoodFuels betankt.
Der innovative Biokraftstoff wird aus Rohstoffen gewonnen, die zu 100 Prozent als Abfälle oder Reststoffe zertifiziert sind, und somit keine Agrarflächen für die Nahrungsmittelproduktion verbrauchen oder die Abholzung von Wäldern verursachen. Dass für Biokraftstoffe Agrarflächen „verschwendet“ werden, weil sie nicht für die Nahrungsmittelproduktion verfügbar sind, ist eines der stärksten Argumente von Kritikern.
Aida-Ziele nicht ehrgeizig genug?
Neben der kontinuierlichen Erweiterung des Einsatzes von nachhaltig erzeugten Kraftstoffen investiert Aida Cruises laut eigenen Angaben seit Jahren in die Erforschung und den Einsatz von grünen Technologien und die Erhöhung der Energieeffizienz seiner Flotte zur weiteren Senkung des Treibstoffverbrauches.
Mehr News von Aida und aus der Kreuzfahrt:
- Aida: Mal wieder schlechte Nachrichten – einige überlegen schon, ob sie noch auf Kreuzfahrt gehen
- Aida: Irres Treffen im Orient! Das erlebt selbst die Crew nicht alle Tage
- Aida-Kapitän bringt Passagiere an Bord gegen sich auf – „Das kam einer Meuterei gleich“
- Aida: Geizkragen wollen Preise an Bord nicht akzeptieren – und ziehen dreiste Masche ab
So wurde in diesem Jahr an Bord der „Aida Prima“ das aktuell größte Batteriespeichersystem der Kreuzschifffahrt mit einer Kapazität von zehn Megawattstunden installiert und die Nutzung von Landstrom für den nahezu emissionsfreien Betrieb der Flotte während der Hafenliegezeit in Europa ausgeweitet. In verschiedenen nationalen und internationalen Forschungsprojekten erarbeitet das Unternehmen weitere innovative Lösungen auf dem Weg zur klimaneutralen Kreuzfahrt gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
Als Teil der Familie der Kreuzfahrtmarken der Carnival Corporation & plc hat sich Aida Cruises verpflichtet, die Kohlenstoffintensität seiner Flotte bis 2030 um 20 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren und strebt bis 2050 einen klimaneutralen Schiffsbetrieb an. Kritiker halten diese Ziele für wenig ehrgeizig und fordern, dass die Klimaneutralität spätestens in den 30er Jahren hergestellt wird. (rg)