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Aida und „Mein Schiff“ zeigen sich in Hamburg – Kritiker wettern sofort los

Aida und „Mein Schiff“ haben sich bei den Cruise Days in Hamburg von Kreuzfahrt-Liebhabern feiern lassen. Den Hype kann allerdings nicht jeder verstehen.

© IMAGO / Jöran Steinsiek

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Die Hamburg Cruise Days haben am Wochenende wieder Zehntausende Menschen und Fans von Aida und „Mein Schiff“ rund um den Hafen angelockt. Zu Wasser und an Land feierten sie eine maritime Party. Höhepunkt war die große Parade mit Feuerwerk am Samstagabend (9. September).

Vor dem Hintergrund eines blau erleuchteten Hafens zogen fünf Kreuzfahrtschiffe, darunter auch die beliebten Schiffe von Aida und „Mein Schiff“. Insgesamt erwarteten die Veranstalter mehr als 250.000 Besucher bei dem dreitägigen Festival.

Aida und „Mein Schiff“ in Hamburg

„Wir freuen uns, dass die Begeisterung für dieses stimmungsvolle Event ungebrochen ist“, sagte Co-Veranstalterin Katja Derow. Die Hamburg Cruise Days seien ein Erlebnis für alle Sinne, das die Menschen einlade, ihre Sehnsucht nach Meer und dem Reisen auf See zu stillen. Auch Co-Veranstalter Uwe Bergmann zeigte sich zufrieden. „Dass unser Konzept nach Jahren der Pandemie die Menschen wieder so zahlreich anspricht und wir sehr viel positives Feedback der Besucher erhalten, bestätigt uns in unserem Anspruch an die hohe Qualität dieses Events.“

Nach coronabedingter Pause fanden die Hamburg Cruise Days in diesem Jahr erstmals wieder regulär statt. Insgesamt wurden bis Sonntagabend neun Kreuzfahrtschiffe erwartet. An Land gab es von den Landungsbrücken bis zur Elbphilharmonie ein buntes Programm mit Präsentationen der Reedereien, Gastronomie sowie Musik und Tanz. Am Sonntagabend sollten die beiden Kreuzfahrtschiffe „Aida Sol“ und „Aida Perla“ verabschiedet werden.

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Doch es gibt auch viel Kritik an dem maritimen Spektakel. Laut dem Naturschutzbund (NABU) bieten die Cruise-Days-Kreuzfahrtschiffe, die der Umwelt und dem Klima schadeten, eine unkritische Bühne. „Die Stadt und die Reedereien profitieren davon, dass die gesundheitsschädlichen Emissionen unsichtbar sind. Wenn man die Schadstoffe hören könnte, dann hätten die Hamburger nach diesem Wochenende wohl alle einen Tinnitus“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Am Freitagmittag protestierte der Nabu an der Jan-Fedder-Promenade gegen die Veranstaltung. Auf Ölfässern und Bannern stand dabei „Mit dicker Luft kein Grund zum Feiern“.

Aida und „Mein Schiff“ müssen Kritik aushalten

Kritik übt der Nabu wie auch die Linke in der Bürgerschaft daran, dass der Senat die Reeder nicht dazu verpflichte, im Hafen die Motoren abzustellen. Fast die Hälfte der Kreuzfahrtschiffe weltweit verfüge schon über einen sogenannten Landstromanschluss, aber nur die wenigsten bezögen auch „grünen“ Strom von Land in den Häfen. „Der Hamburger Senat lehnt eine verpflichtende Landstromabnahme aufgrund von möglichen Standortnachteilen ab, obwohl die Anlagen in Steinwerder und Altona mit vielen Millionen Steuergeldern deswegen gebaut wurden, um die Menschen vor gesundheitsschädlichen Abgasen aus der Kreuzschifffahrt besser zu schützen“, sagte Siegert.


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Viele Kreuzfahrtschiffe nutzten zudem weiterhin billiges Schweröl. Dabei könnten die Reedereien ihre Schiffe ohne größere technische Anpassungen sofort auf den deutlich saubereren Marinediesel umstellen, tun dies aus Profitgründen allerdings oft nicht. Auch auf die Umrüstung von Landstrom-Technik für bereits vorhandene Schiffe werde angesichts deutlich höherer Kosten für „grünen“ Strom bis zu einer gesetzlichen Regulierung meist verzichtet. (mit dpa)