Immer wieder tauchen Berichte und Frage von Kreuzfahrern auf, die Sorgen bereiten. Bemerkenswert viele Betroffene erzählen nach Abschluss ihrer Reise von Schwindel, Übelkeit und gestörtem Gleichgewicht. Auch Passagiere großer Anbieter, wie Aida oder „Mein Schiff“ sind betroffen. Es zeigt sich: das Problem ist seit längerem bekannt und betrifft tatsächlich viele (wir berichteten) – trotzdem wissen die wenigsten von dieser Krankheit.
MOIN.DE hat bei einem Facharzt nachgefragt – und es stellt sich heraus: hinter den Problemem nach Aida- und „Mein Schiff“-Reisen kann eine bisher wenig erforschte Erkrankung stecken…
Aida und „Mein Schiff“: Seltene Krankheit trifft Kreuzfahrer
Das Phänomen der Landkrankheit erst einmal nichts Neues unter Seefahrern. Kaum verlässt man das Kreuzfahrtschiff der Aida- oder „Mein Schiff“-Flotte, fällt es plötzlich schwer, gerade zu gehen – Schwindel, Schwanken oder auch Übelkeit können die Folge sein. In der Regel klingen die Symptome nach rund 48 Stunden wieder ab, erklärt Prof. Dr. med. Michael Freitag von der Abteilung Allgemeinmedizin der Universität Oldenburg. Doch in manchen Fällen bleiben die Beschwerden erhalten, teils sogar über mehrere Wochen oder Monate…
Fachleute sprechen in diesem Fall von dem sogenannten „Mal-de-Débarquement-Syndrom“ (MdDS). Die meisten Aida und „Mein Schiff“-Passagiere werden von dieser Krankheit noch nie etwas gehört haben, doch die Folgen können mehr als ernst sein. Die MdDS-Foundation hat es sich zum Ziel gesetzt, über die Erkrankung aufzuklären und zu dessen Heilung beizutragen. Auf deren Website heißt es: „(MdDS) ist eine neurologische Störung der wahrgenommenen Bewegung, die sich als ständiges Gefühl des Schaukelns, Wippens oder Schwankens manifestiert.“
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Aida und „Mein Schiff“: Kein Heilmittel
„MdDS, auch als Ausschiffungssyndrom bekannt, entwickelt sich am häufigsten nach einer Kreuzfahrt oder einer anderen Art von Wasserreise“, erklären die Experten. Die Symptome können dabei tatsächlich über mehrere Wochen und sogar Monate bestehen bleiben.
Besonders betroffen seien laut Daten der Foundation vor allem Frauen zwischen 30 und 60 Jahren. Das Problem: Ein Heilmittel gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht…
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Allgemeinmediziner Dr. Freitag sieht bei der Bekämpfung der Krankheit auch Kreuzfahrt-Anbieter wie Aida und „Mein Schiff“ in der Pflicht: „Es wäre interessant, wenn ein Kreuzfahrtunternehmen mal eine entsprechende Erhebung dazu durchführen würde.“ Das Krankheitsbild der Betroffenen kann dabei durchaus unterschiedlich ausfallen.