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Bremen: Die Stadt freut sich über diese Auszeichnung – aber einige Bremer haben dafür überhaupt kein Verständnis

Bremen: Die Stadt freut sich über diese Auszeichnung – aber einige Bremer haben dafür überhaupt kein Verständnis

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Nicht jeder Bürger Bremens kann diese Ehrung der Stadt nachvollziehen (Symbolfoto). Foto: imago images / imagebroker & imago images / Westend61

Bremen. 

In einer Sache ist die Stadt Bremen einsame Spitze.

Dennoch scheint die Auszeichnung einigen Menschen aus Bremen nicht zu gefallen. Im Gegenteil: Manche haben für die große Ehre ihrer Stadt gar kein Verständnis.

Bremen: Darin ist die Stadt Spitzenreiter

Wie Stadt Bremen auf ihrem Instagram-Kanal „Mein Bremen“ verkündet, ist die Hansestadt laut einer bundesweiten Umfrage die fahrradfreundlichste Großstadt in ganz Deutschland.

Damit bezieht sich die Stadt auf den Copenhagenize-Index. Dieser ermittelt alle zwei Jahre die radfreundlichsten Städte der Welt. Im Jahr 2019 stand Bremen mit Platz 11 in der Weltrangliste als beste Deutsche Stadt da.

Kein Verständnis bei vielen Menschen aus Bremen

Das ist eigentlich ein Grund zur Freude – könnte man meinen. Doch bei manchen Bürgern in Bremen löst das eigentlich positive Posting keine Freudenschreie aus.

„Das mag grundsätzlich sein und im Vergleich zu meiner Heimat (Berlin) fahre ich hier äußerst gerne Rad“, schreibt eine Frau unter den Instagram-Beitrag. Dennoch muss sie aber auch heftige Kritik äußern: „Die Ampelschaltung ist allerdings äußerst fahrrad- (und auch auto- und fußgänger-) unfreundlich. Da wäre eine Überarbeitung wünschenswert.“

Ihre Begründung: „Man steht mitunter sehr lange. Die Autos sehen die grünen Fahrradampeln zum Teil nicht, da sie so angebracht sind, dass sie aus dem Auto nicht einsehbar sind. An einigen Kreuzungen gibt es in die eine Richtung Radampeln, in die andere aber nicht. Es gerät vollkommen durcheinander, nach welcher Ampel wer fährt und es kommt zu (Beinahe-)Zusammenstößen.“

Weitere Kritik aus Bremen

Eine andere Frau hat ebenfalls etwas zu bemängeln: „Unsere Radwege, lassen oft zu wünschen übrig“, schreibt sie. Und noch etwas stört sie: „Ich finde, dass viele Radfahrer respektlos sind. Kennen einfach keine Regeln.“

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Nun, zu den Gemütern der Radfahrer lässt sich schwer eine allgemeine Antwort geben. Bei den Fahrradwegen in Bremen hat die Frau allerdings auch zurecht Kritik angebracht.

Schwerer Fahrradunfall in Bremen

Erst vor Kurzem erschütterte ein ganz besonderer Fahrradunfall die Hansestadt. Anfang August geriet Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) mit ihrem Fahrrad in der Bahnhofstraße von Bremen in eine Rille. Die Politikerin verlor auf der starren Streckenführung die Kontrolle und stürzte zu Boden. Mit einem Rettungswagen musste die 55-Jährige in ein Krankenhaus gebracht werden. Sie brach sich bei dem schweren Unfall die Hüfte.

„Es gibt dort leider keine Radwege. In einer leichten Kurve ist es passiert. Um nicht frech in der Mitte der Fahrbahn den Verkehr zu blockieren, wollte ich rechts neben den Schienen fahren. Dabei geriet mein Vorderrad in die Rille. Ein Klassiker in Bremen, der zu den häufigsten Unfallursachen von Radfahrern gehört“, erzählte sie damals der „Bild“.

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Mit ihrem schlimmen Unfall hatte Vogt noch Glück im Unglück. Denn operiert werden musste die Wirtschaftssenatorin glücklicherweise nicht. Trotzdem verbrachte sie ein paar Tage in einer Klinik.

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Auch in den sozialen Netzwerken beschweren sich Menschen, dass es in Bremen noch so einige Fahrradwege gibt, die saniert werden müssten oder zu eng sind. Autofahrer bemängeln hingegen – wie wohl bei jeder Diskussion um dieses Thema – die angeblich vielen rücksichtslosen Fahrradfahrer in Bremen.

Da hat die Stadt Bremen in Fahrradverkehr also trotz guter Platzierung auch noch Nachholbedarf. (kf)