Bremen.
Es ist erstaunlich, dass es eine Tierschutzorganisation namens „Metzger gegen Tiermord“ gibt – aber in Bremen bewiesen Mitglieder eben dieses Vereins, dass sie als Profis wissen, worauf man in der Branche achten muss.
Und ein Viehbetrieb in der Nähe von Bremen fiel der Organisation auf. Auf traurige Art und Weise.
Bremen: Vorwürfe gegen Vorzeige-Milchbetrieb
Wie der „Weser Kurier“ berichtet, sei dei der Staatsanwaltschaft bereits im April eine Anzeige gegen den Hof eingegangen, auch das Veterinäramt hätte einen anonymen Anruf erhalten, indem zu einer Kontrolle der Anlage aufgefordert wurde.
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Der anonyme Anrufer berichtete von einem Kalb, das im Sterben liege und um das sich niemand kümmere. Viele Kühe hätten zudem Abzesse und Klauen, die seit Ewigkeiten nicht gepflegt wurden.
Das Veterinäramt gibt an, noch am selben Tag jemanden losgeschickt zu haben, um die Zustände auf dem Hof zu kontrollieren.
Tierarzt konnte keine Mängel erkennen
Der Amtstierarzt konnte jedoch „keine tierschutzrechtlichen Verstöße feststellen“, so das Veterinäramt. „Es konnten keine Tiere mit auffälligen Abszessen, Tumoren oder Klauenproblemen ausgemacht werden“, vermeldete der Landkreis Syke.
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Das entsprechende Kalb hätte an einer Krankheit gelitten und sei wenige Tage später eingeschläfert worden. Man habe es bis dahin aber gepflegt und gefüttert. Nach Angaben des „Weser Kurier“ ist das Verfahren gegen den Milchhof deshalb eingestellt worden.
Ein Video untermauert die Vorwürfe
Alles gut also? Offenbar nicht. Denn nun veröffentlichten die „Metzger gegen Tiermord“ Bilder und Videomaterial, das in dem besagten Betrieb aufgenommen wurde. Darauf sind eindeutige Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu erkennen.
Die Aufnahmen – veröffentlicht von der „Bild“ – zeigen unter anderem das kranke Kalb, das an nur einem Bein an einem Seil hängt und von einem Mitarbeiter mit einer Mistgabel gestochen wird. Auch Tiere mit wuchernden Klauen und Verletzungen sind zu sehen. Die Behörden geben an, dass ihnen diese Bilder zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht bekannt waren.
Sie wollen das Video nun prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen gegen den Milchhof ergreifen. Wie es sein kann, dass die offensichtlichen Missstände bei der Kontrolle entweder plötzlich verschwunden waren oder völlig übersehen wurden, ist derzeit offen. (wt)