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Camping: „Rücksichtslose Egomanen“ erobern Plätze! „Wie es für mich am besten ist“

Erst komme ich, dann lange nichts. Eine Haltung, die sich in der Camping-Szene offenbar durchgesetzt hat. Das finden viele gut.

u00a9 IMAGO / Die Videomanufaktur / Cavan Images

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Camping ist nicht mehr das, was es mal war. Auch wenn der Corona-Boom mittlerweile abgeflacht ist, geht ein Raunen durch die Gemeinde: Der Sinn für das Miteinander geht offenbar verloren (wir berichteten).

Man grüßt kaum noch, Camping-Urlauber schauen mehr auf ihre Smartphones als auf ihre Nachbarn – Geschichten, die sich häufen. Jetzt geht es sogar um harten Platzkampf…

Camping: Harte Anklage

„Ich dachte bis heute, dass Camper etwas rücksichtsvoller wären, aber es sind halt immer mehr Arschlöcher unterwegs“, lautet das harte Fazit eines Mannes, der derzeit in Kroatien sein Camping-Lager aufgeschlagen hat. Das, was er berichtet, betrifft zuerst nur ihn selbst – doch schnell zeigt sich, dass es hier um viel mehr geht.

Das Problem: Plätze mit Meerblick sind heiß begehrt, ein Miturlauber stellte sich in die erste Reihe, aus Sicht der Dame ohne Rücksicht auf andere. „Auf Nachfrage, ob man nicht zwei bis drei Meter weiter hinten aufbauen könne, kam nur: ‚Tut uns leid, aber wir wollen so stehen'“, berichtet der Mann via Facebook.

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Camping: „Ich möchte mich wohlfühlen“

Gibt es hier keinen Anstand mehr? „Rücksichtslose Egomanen“ sollen die Urlauber sein, die sich so dreist einen Luxusplatz gesichert haben sollen. Doch viele Campingbegeisterte finden das völlig normal. „Also, ich bin ehrlich, ich stelle mich auch so hin, wie es für mich am besten ist, ob das nun dem Hintermann gefällt oder nicht“, verkündet eine Frau und erntet innerhalb kurzer Zeit knapp 400 Likes. Eine Einstellung, die sich offenbar durchsetzt.

Das oberste Motto: „Ich möchte mich wohlfühlen“. Das ist wohl zu Recht der oberste Anspruch im Campingurlaub, nämlich schlichtweg in Ordnung und verständlich. Doch Kritik brandet sofort auf. Völlig „egoistisch“ sei diese Haltung, führen Kritiker an. Es gehe immerhin um ein wenig Rücksichtnahme, ein wenig Mitdenken – nicht darum, seine eigenen Bedürfnisse um jeden Preis zurückzustellen, nur um ein „guter“ Camper zu sein.


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Camping: Goldene Zeiten

Die goldene Mitte ist wohl das, was in einer Welt, in der immer mehr Menschen darauf getrimmt sind, zuerst nur an sich zu denken, am meisten zählt. Es geht (wie im Kroatien-Beispiel, gilt für Nordsee und Ostsee genau so) eben wirklich um wenige Meter – nicht darum, sich selbst aus Rücksichtnahme in die fünfte Reihe zu stellen.

Wenn hier jeder ein wenig mehr an die Gemeinschaft denkt (und zugleich Selbstfürsorge betreibt), ist die (Camping-)Welt gleich ein bisschen besser. Und vielleicht sogar ein bisschen mehr „wie früher“.