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Camping: Unfassbar! Platz-Betreiber will nach Katastrophe helfen – und die deutsche Bürokratie kassiert ab

Ein Camping-Platz-Betreiber wollte den betroffenen Gästen nach einer Katastrophe nur helfen. Nun steht er vor Problemen.

Camping an der Ostsee
u00a9 Frank Molter/dpa

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Im Oktober wütete eine heftige Sturmflut an der Ostsee und verwüstete zahlreiche Camping-Plätze, darunter auch das „Ostseecamping-Gut Karlsminde“ in Waabs, Schleswig-Holstein.

Das Unwetter zerstörte hunderte Wohnwagen und Einrichtungen komplett, was besonders Dauer-Camper hart traf. Alles, was sich im Inneren befand, ist nun lediglich Schrott. Der Betreiber Klaus Wilke wollte seinen Gästen nach der Sturmflut entgegenkommen, doch dann traten Probleme auf.

Camping: Deutsche Bürokratie nervt alle

Kühlschränke, Möbel, Elektrogeräte und viele Haushaltsgeräte standen unter Wasser. Als Reaktion darauf stellte der Betreiber vom „Ostseecamping-Gut Karlsminde“ den Parkplatz als zentralen Sammelpunkt für den Müll zur Verfügung.

Aktuell türmen sich Müllberge auf dem Parkplatz, und für die Entsorgung müssen Bagger mit Greifern zum Einsatz kommen. Doch wer soll die Entsorgungskosten übernehmen? Der Kreis Rendsburg-Eckernförde argumentiert, dass der Betreiber für die Entsorgung bezahlen solle, da der Sperrmüll auf dem Parkplatz als gewerblich gilt, wie der NDR berichtet.

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Camping-Liebhaber wütend wegen Bürokratie

Diese Bürokratie findet der Betreiber „nicht nachvollziehbar“. Denn hätten die Camper den Müll selber entsorgt, wäre das kostenlos gewesen. Zum Glück kann ein CDU-Kreismitglied diese Bürokratie auch nicht nachvollziehen. „Die Camping-Plätze-Betreiber sollen jetzt schon den Sperrmüll entsorgen und die Rechnung stunden. Wenn die Rechnung fällig ist, wird vom Kreis gezahlt“, sagt der Politiker.

Nun müssen die Betreiber sich mit Anträgen beschäftigen. Diesen unnötigen Stress hätte Klaus Wilke vermeiden können, wenn er seinen Gästen nicht geholfen hätte. In den sozialen Netzwerken zeigen sich andere Camping-Urlauber von dieser Bürokratie wütend.


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Eine Camping-Liebhaberin meint dazu: „Wer hilft, wird bestraft. Anstatt dankbar zu sein, dass selber Lösungswege gefunden werden und das zu belohnen, werden für Hilfsbereitschaft noch Kosten ausgesprochen.“