Camping galt lange als die günstige Alternative zum Pauschalurlaub – beliebt bei Jung und Alt, Freiheit inklusive! Die Plätze waren voll, die Nachfrage riesig, der Boom schien unaufhaltsam. Doch jetzt kippt die Stimmung: Irre Preisschlachten, massive Einbrüche und Frust bei Urlaubern.
Immer mehr Camper bleiben weg – zu teuer, zu unübersichtlich, zu viel! Die Branche fährt sich selbst gegen die Wand, der einstige Hype droht zu platzen. So schafft sich das Camping-Paradies Stück für Stück selbst ab!
Camping: Volle Lager und fehlende Nachfrage
Noch vor wenigen Jahren rissen sich die Menschen um Wohnmobile – heute stehen sie reihenweise auf den Höfen. Die Lager sind voll, die Nachfrage schrumpft. Viele Händler bleiben auf ihren Fahrzeugen sitzen. „Die Zeichen stehen auf Konsolidierung“, sagt Stephan Lützenkirchen, Marktexperte für Caravaning, im Gespräch mit „zdfheute“. Die Branche sei ein Opfer des eigenen Turbo-Wachstums geworden – erst hoch hinaus, jetzt hart gelandet.
Was viele nicht wissen: Die Krise ist größtenteils selbst verschuldet. In den Boomjahren wollten plötzlich alle raus ins Freie. Die Hersteller produzierten wie verrückt, rüsteten auf, fusionierten – „Wir müssen noch größer denken“, so Lützenkirchen über die damalige Denkweise laut „zdfheute“. Jetzt kommt die Quittung: Überkapazitäten, hohe Zinsen, volle Lager – und Insolvenzen machen deutlich, wie brüchig das Fundament geworden ist.
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Camping: „Kunde nicht mehr im Mittelpunkt“
Und während die Branche schwankt, fehlt es an einem: Nähe zum Kunden. Der Kunde stehe nicht mehr im Mittelpunkt, warnt Lützenkirchen gegenüber „zdfheute“. Viele Händler ruhen sich noch immer auf den Erfolgen vergangener Jahre aus – doch das Vertrauen der Camper schwindet. Frust macht sich breit, besonders wenn selbst mit Rabattschlachten das Preisniveau immer noch zu hoch ist.
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Trotz allem: Es gibt auch Hoffnungsschimmer. Der Caravaning Industrie-Verband verweist auf steigende Neuzulassungen – das Interesse am Camping sei weiterhin sehr groß. Viele Camper hoffen auf eine Trendwende, auf mehr Kundennähe und fairere Preise. Doch bis dahin gilt: Augen auf beim Camper-Kauf – denn zwischen Traumurlaub und Pleite-Wahnsinn liegen manchmal nur ein paar tausend Euro.