Mit dem 9-Euro-Ticket kamen die Punks. Und mit den Punks kamen Camping-Zelte, Dosenbier und jede Menge Müll. Man könnte derzeit meinen, Sylt hätte einen ganzen Imagewechsel hinter sich gebracht.

Doch Tatsache ist, dass es neben neuem Publikum noch viel mehr Probleme gibt, die Sylt belasten. Vor allem Camping ist ein schwieriges Thema, doch die Insel scheint die Situation zu ignorieren.

Camping-Ärger auf Sylt: Es wird immer wilder

Unter freiem Himmel bei Meeresrauschen einzuschlafen, ist eine tolle Vorstellung. Wildcampen macht’s möglich, ist aber an den meisten Orten auf der Insel verboten. Doch so richtig setzt Sylt das Verbot nicht durch.

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Denn obwohl seit Wochen Punks und Billig-Touristen am Strand und in der Innenstadt im Freien nächtigen, unternehmen bislang weder die Behörde, Ordnungsamt oder Anwohner auf der Nordsee-Insel etwas dagegen.

Eine anonyme Quelle packte jetzt aus…

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Das ist Sylt:

Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen

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Böse Vermutungen zum Camping-Ärger auf Sylt

Wie die „Hamburger Morgenpost (Mopo)“ berichtet, soll das Thema Wildcamping auf der Insel sogar bewusst unter den Tisch gekehrt werden. Dahinter stecke die Sorge, noch mehr Nachahmer zum Wildcamping zu animieren, heißt es.

Der Tourismus-Service von Sylt gab keinerlei Auskunft, selbst die Bestätigung des offensichtlich stattfindenden Wildcampings blieb aus.

„Das Problem hält sich derzeit noch in Grenzen, es soll aber auch nicht eskalieren“, gab ein anonymer Informant preis.

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Philipp Queiser, Sprecher der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, legt in einem Bericht nah, dass Wildcamping kein neues Phänomen in Schleswig-Holstein sei. Vermehrt komme das Problem des unerlaubten Campens jedoch eher bei Wohnmobilen und Wohnwagen auf, die in der Natur oder in Strandnähe abgestellt würden, obwohl dies verboten ist. Mit dem akuten Problem auf der Nordsee-Insel sei sich noch nicht beschäftigt worden.

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Wildcampen in Deutschland: Erlaubt? Verboten?

Die rechtliche Lage rund ums Wildcampen ist in Deutschland unübersichtlich. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Gesetze und Richtlinien.
In Paragraph 59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist geregelt, dass „das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“ allen gestattet ist.
Das Betreten des Waldes richtet sich wiederum nach dem Bundeswaldgesetz. Dort ist einheitlich geregelt, dass laut Paragraph 14 „das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung“ gestattet ist – die Länder regeln aber die Einzelheiten.
Darunter fällt dann auch das Zelten und Übernachten außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen.
Naturschutzgebiete, Naturreservoirs, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete haben eine Ausnahmestellung. In der Regel ist Wildcampen in solchen Gebieten strikt verboten.
Wird dagegen verstoßen, drohen hohe Bußgelder.

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Camping auf Sylt wird nicht nur für die Insel zum Problem

Das Campen in freier Natur bewegt sich in Deutschland rechtlich in einer Grauzone. So ist das Wildcamping zwar verboten, doch einzelne Naturschutz- und Waldgesetze in einzelnen Bundesländern haben nochmal eigene Regeln bei dem Thema. Nur in Niedersachsen, Sachsen und im Saarland ist das wilde campen im Freien ausnahmslos verboten.

„Wildcampen schadet dem Schutz von Flora und Fauna und gefährdet den Erhalt von Natur und Artenvielfalt“, sagt Andreas Kübler, Sprecher des Bundesumweltministeriums (BMUV). Zudem würden Tiere gestört und die Umwelt mit zurückgelassenem Müll belastet werden. Wer erwischt wird, muss mit bis zu 5.000 Euro Bußgeld rechnen, gab er gegenüber der „Mopo“ zu Protokoll.

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Auf Sylt scheint man zu hoffen, dass sich die Probleme mit dem Wegfall des 9-Euro-Tickets einfach von selbst lösen… (lfs)