Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Camping-Urlaub, der in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen hat. Doch wenn viele Neulinge etwas Neues ausprobieren, kann es gelegentlich zu Chaos führen oder klare Regeln werden geändert – und das kann zu Regelverstößen führen, ohne dass es den Verursachern bewusst ist.
Kürzlich erging es einem Mann ähnlich, der sich ein gebrauchtes Wohnmobil kaufte und damit in den Urlaub fahren wollte. Doch was er vorhat, könnte fatalen Folgen haben – und teure Konsequenzen nach sich ziehen.
Camping-Kenner mit klarer Meinung: „Was ein Blödsinn“
In einer Facebook-Gruppe für Camping-Liebhaber tauschen Camping-Amateure und -Profis häufig Erfahrungen miteinander aus. Ein Mann teilte nun mit, dass er ein Bimobil gekauft hat, das eine Zulassung für 3,5 Tonnen hat. Bei der letzten Wiegung stellte sich jedoch heraus, „dass das Wohnmobil bereits ohne Wasser und mit nur einer elf Kilogramm Gasflasche sowie einem halbvollen Dieseltank ein Gewicht von 3.350 Kilogramm hatte.“
Wenn jetzt er noch mit seiner Frau, dem Hund und den E-Bikes fahre, ist die Überladung sicher, meint er. Doch das ist ihm offenbar egal. Er glaubt nämlich, dass eine Überladung von zehn Prozent noch „ok“ sei. Sein Argument: Die Familie, die das Wohnmobil zuvor besaß, sie viele Jahre mit klarer Überladung gereist. Ein klarer Regelverstoß, der viele Camper auf die Palme bringt. Und gefährlich ist das Ganz noch dazu.
+++ Camping: Preis-Wucher! 5.000 Euro Platz-Miete pro Jahr – „Überteuerung“ +++
Der Camping-Anfänger will mit seinem Wohnmobil in Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg, Belgien, Dänemark und England fahren, gibt er an. „In Deutschland darf man ja bis zu zehn Prozent überladen, ohne Strafe. Aber im Ausland ist man ja längst nicht so gnädig“, schreibt er – und frönt seinem Halbwissen weiter. Doch bei Verstoß drohen Bußgelder.
Camping-Anfänger bringt Camper auf die Palme
„Was für ein Blödsinn, man darf nicht überladen. Zehn Prozent kosten Geld und bei einer Kontrolle muss man entweder bezahlen oder etwas abladen“, schreibt ein Mann, während ein anderer Camping-Liebhaber meint: „Diese ominösen zehn Prozent gibt es gar nicht, vollkommener Quatsch.“
Die Camper reagierten sofort mit Wut. Denn in Deutschland und in anderen Ländern sind die Regeln klar: Wer sein Fahrzeug überlädt, muss mit Bußgeldern rechnen.
Hier sind einige Beispiele für Bußgelder für Überladung aus dem Bußgeldkatalog:
- Deutschland: zwischen 10 und 235 Euro
- Belgien: 1110 bis 130 Euro
- Dänemark: 100 Kronen (ca. 13,40 Euro)
- Frankreich: 135 bis 750 Euro
- Großbritannien: umgerechnet 70 bis 6000 Euro
- Italien: 41 bis 1682 Euro
- Schweden: 200 bis 400 Euro
- Spanien: 300 bis 4600 Euro
Allerdings wird in der Regel in Deutschland eine Toleranz von fünf Prozent abgezogen. Doch eine Überladung kann dazu führen, dass die Versicherung bei einem Unfall die Zahlung verweigert oder den Versicherungsschutz einschränkt.