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Camping: Unglaublich, was eine Frau mit Wohnwagen anstellt – und es werden immer mehr

Eine Frau verändert etwas in der Camping-Szene. Als es einmal gut funktionierte, wurde es immer ernster. Es entfachte eine wahre Leidenschaft…

© Britta Schwanitz

Camping: Tipps & Tricks für Anfänger

In unserem schnelllebigen Alltag wird die Sehnsucht nach Ruhe und Stille immer größer. Kein Wunder also, dass das Campen in der Natur ein Comeback feiert! Hier kommen 6 hilfreiche Tipps für Anfänger ...

Mobil und damit flexibel sein und den Urlaub so gestalten, wie und wo man möchte: Aufwachen und aus der Tür in eine wundervolle Kulisse treten, die man kurz zuvor selbst noch ausgewählt hat. Entscheiden, dass es jetzt Zeit wird, etwas Neues zu sehen und weiterzuziehen. All das sind Dinge, die Urlauber am Camping begeistern.

Für einige ist Camping ein richtiges Hobby, für andere sogar vielmehr: ein Lebensgefühl. Umso schöner, wenn man sich in den vier mobilen Wänden so richtig wohlfühlen kann. Das dachte sich auch Britta aus Bremen. Sie liebt Campingurlaube und alles drum herum. Im Gespräch mit MOIN.DE erzählt sie, wie sie in der Camping-Welt eine Veränderung anstieß und damit auch für sich selbst eine ganz neue Leidenschaft entflammte.

Camping: „Irgendwie kam das einfach zu mir“

Eines ging Britta daran gewaltig gegen den Strich: Warum sehen Wohnwagen so oft langweilig und altbacken aus? „So viele Wohnwagen sind noch voll in Ordnung, sind aber innen einfach so… hässlich. Und dunkel“, sagt Britta gegenüber MOIN.DE und lacht dabei. Ihre Vision entwickelte sich eher aus Zufall heraus: Als sie ihren zweiten eigenen Wohnwagen kaufte, begann sie ihn von innen zu verschönern und verwandelte ihn innerhalb weniger Wochen in einen richtigen Wohlfühlort.

Sie bemerkte nicht nur, was man aus einem alten Wohnwagen noch alles rausholen kann, sondern vor allem, dass ihr der Prozess gewaltigen Spaß macht! „Irgendwie kam das einfach zu mir, dass ich darüber nachgedacht habe, wie toll ich eigentlich Wohnwagen finde“, gibt sie strahlend zu Wort. Ihre Begeisterung sprüht förmlich über.

Mit einer spontanen Idee beim Camping-Urlaub entstand für Britta etwas Großes. Foto: Britta Schwanitz

Ziemlich spontan mitten im Urlaub sei ihr dann der Gedanke gekommen: „Ach, ich könnte ja mal einen Wohnwagen verschönen.“ Und der Anfang war holprig, wie die Bremerin ausplaudert: „Ich hatte keine Ahnung, wie man Polster näht oder so. Ich hatte damals noch nicht mal eine Nähmaschine.“

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Das erste Camping-Projekt

Dann durfte der erste ältere, sehr kleine Wohnwagen einziehen. „Den habe ich dann wirklich einmal komplett überarbeitet, mit neuer Farbe und Tapeten. Polster neu bezogen und auch die Vorhänge wurden neu gemacht“, offenbart Britta. „Das war der Anfang und ich merkte, dass die Reaktionen total krass waren.“

Nur der Zeitpunkt sei blöd gewesen: Kurz vor dem ersten Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie sei sie fertig geworden. Ein Zeitpunkt, an dem erstmal kaum noch jemand an das Reisen dachte. Ein paar Monate später hätte es dann aber mit dem Verkauf geklappt. „Das Feedback war sehr schön. Die Frau meinte ‚ach, jetzt hab ich mich zum zweiten Mal verliebt: Einmal in meinen Mann und jetzt in diesen Wohnwagen‘.“ Schöner kann die erste Rückmeldung wohl kaum sein!

Camping: Jeder Wagen ist ein Unikat

Der gute Start war dann auch der motivierende Anstoß: Es kamen weitere „Projekte“ dazu. Britta sah sich nach günstigen Gebraucht-Wohnwagen um, kaufte sie und hauchte ihnen neues Leben ein. Als sie rundum zufrieden war, bot sie sie schließlich wieder zum Verkauf an.

Aus alt und rumpelig mach glänzend und schick. Oder auch nicht! Denn je nachdem, welcher Stil ihr oder den Wohnwagenbesitzern vorschwebt, kreiert Britta. Vielleicht wird es dann doch mehr Retro-, Vintage- oder Boho-Stil.  Die Möglichkeiten sind größer, als es sich Britta je hätte ausmalen können. „Mir ist es superwichtig, dass man sich wohlfühlt.“

Fehltritte bei Camping-Kreativität

Ein paar kleine Fauxpas blieben natürlich auch nicht aus. „Ich lerne noch permanent dazu, was auch die Technik angeht. Da muss ich mich immer mehr reinfuchsen.“ Bei ihrem letzten Projekt stellte sich heraus, dass der äußere Eindruck nicht so ganz gereicht hatte. „Der hatte nämlich keinen TÜV und dann kam da doch die große Überraschung, dass da noch einiges dran gemacht werden musste“, stellt Britta fest. Die Investition wurde größer als gedacht. „Es sind noch Herausforderungen, aber so langsam weiß ich, auf was ich alles achten muss.“

Aus dem Hobby wird langsam aber immer mehr. Die Bremerin möchte es nun noch ernster angehen und ein Gewerbe anmelden. Sie macht inzwischen immer mehr auf sich aufmerksam, indem sie ihre Kunst in Facebook-Gruppen und auf einem eigenen Instagram-Account teilt, was sie leidenschaftlich mit den Wohnwagen anstellt. Inzwischen hat sie auch neue Anfragen bekommen: „Mich hat eine Frau angeschrieben, ob ich ihren eigenen Wohnwagen verschönern kann. Auch toll, da muss ich den Wohnwagen ja quasi nicht mal vorher suchen.“


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„Gerade passiert so viel. Ich bin einfach geflasht und freu mich, dass das so gut ankommt“, so die Bremerin. „Ich stehe gerade genau an dem Punkt, wo ich merke: Das macht Spaß, das darf jetzt größer werden.“ Mit ihrem neuen Kreativ-Dasein hat sie also nicht nur was Interessantes in die Camping-Szene getragen – sondern auch für ihr Leben eine neue Leidenschaft entflammt, mit der sie vorher nie gerechnet hätte.

Wer neugierig oder interessiert ist: Britta ist auf Instagram übrigens unter @brittasartderkunst zu finden.