Bei Edeka, Netto, Lidl und Co. im Norden und im Rest von Deutschland stehen Produkte im Regal, bei denen sich ein zweiter Blick fast immer lohnt. Kunden werden hier nämlich regelrecht reingelegt.
MOIN.DE hat nachgehakt: Ein Experte findet klare Worte zu merkwürdigen Praktiken einer wahren Fälscher-Industrie. Auch bei Edeka, Netto, Lidl und Co. ist nicht alles Gold, was glänzt…
Edeka, Netto, Lidl und Co.: Kunden aufgepasst!
Samtig-Gülden und ansprechend abgefüllt locken in Märkten von Edeka, Netto, Lidl und Co. oft ganze Regale voller Honig. Immerhin gehört dieser zu den beliebtesten Lebensmitteln in Deutschland.
Vor allem auf dem Frühstückstisch landet die natürliche Kostbarkeit gerne. Was viele nicht wissen: Honig wird oft zusammengepanscht. In Zeiten von einem Lebensmittel-Skandal nach dem anderen wenig überraschend – trotzdem gingen in Deutschland allein im vergangenen Jahr rund 60.000 Tonnen (!) Honig über die Verkaufstresen.
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Ein Bienenvolk produziert etwa 20 bis 30 Kilogramm Honig im Jahr – da liegt es auf der Hand, dass Imker aus Deutschland den Bedarf nicht decken können. Und da wird getrickst. Das weiß auch Stefan Iblher, Imker aus Hamburg.
Auf Gläsern und Plastikflaschen in deutschen Supermärkten findet sich oft ein harmlos klingender Vermerk: „Mischung von Honig aus EU-Ländern“ und / oder „nicht-EU-Ländern“. Sortenreiner Honig ist das nicht, reiner schon gar nicht. Nicht selten mischen Hersteller Honig aus China bei, der zudem verrührt und erhitzt wird, damit er wieder klar daherkommt.
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Edeka, Netto, Lidl und Co.: „Steht nie drauf“
„Da geht so viel Qualität verloren“, sagt Imker-Profi Ibhler zu MOIN.DE. „Das sind alles Verarbeitungsschritte, die den Honig minderwertiger machen“. Dazu sieht er den Entstehungsprozess vor allem im asiatischen Raum kritisch. „Nach Lebensmittelverordnung ist Honig nur ein Produkt, das von Bienen gesammelt und verarbeitet wird. Doch nach dieser Definition ist gar nicht klar, ab wann Honig wirklich Honig ist“.
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In China beispielsweise mache man sich das zunutze, erklärt er. Da bleibe der Honig oft nur einen Tag bei den Bienen. „Außerdem ist die Rechtslage äußerst schwierig, denn auch in EU-Ländern finden sich zig verschiedene Definitionen von Honig“, führt Ibhler aus. „Damit sind wir Imker äußerst unglücklich. Es steht nie drauf, aus welchem Land der Honig wirklich kommt.“
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Edeka, Netto, Lidl und Co.: Klarer Tipp für Kunden
„Einige gehen sogar noch weiter und nennen ihre Honige beispielsweise ‚Lindenhonig‘, obwohl sie einfach nur ein paar Lindenpollen dazugeben“, sagt Ibhler verärgert. Da sei das deutsche Lebensmittelrecht einfach zu lasch. „Da gibt es maximal eine Verwarnung, oder da muss mal was aus den Regalen, das dann später wiederkommt“.
Für Supermarktkunden bei Edeka, Netto, Lidl und Co. hat der Imker einen Rat: „Im Supermarkt treffen Kunden auf Entfremdung. Da steht eben nicht drauf, wenn der Honig zu großen Teilen aus Asien und Südamerika stammt“. Regional kaufen hält er für die einzige Lösung.
Wer also bei Edeka, Lidl, Netto und Co. seinen Honig kauft, sollte sich im Vorfeld Etiketten ganz genau ansehen – und wer wirklich wissen will, was drin ist, muss direkt beim Erzeuger kaufen. „Das geht leider nicht mehr anders, Vertrauen gibt’s nur noch da“, meint der Imker resigniert.